Mit 130 und 132 Metern verwies Stefan Kraft Halbzeitleader Andreas Wellinger (GER) um 8,9 Punkte auf den zweiten Platz. Dritter wurde Wellingers Landsmann Markus Eisenbichler schon mit Respektabstand. Zweitbester Österreicher war Manuel Fettner als Achter, Weltcup-Zähler holten noch Michael Hayböck (15.) und Gregor Schlierenzauer (20.). Der bisherige Gesamtleader Stoch verpatzte den zweiten Sprung, musste einen Sturz vermeiden und wurde nach dem fünften Zwischenrang nur 22.

Kraft verhinderte neuerlich einen Sieg von Andreas Wellinger, der sich auch bei der WM in Lahti zweimal mit Silber begnügen musste. Für Kraft erklang nach dem Team-Sieg am Samstag auch am Sonntag die österreichische Bundeshymne. Es war bereits der achte Podestplatz im Weltcup en suite bzw. der 14. in dieser Saison für den Salzburger, der in dieser Form auch eindeutig die große Kristallkugel für den Gesamtsieg zusteuert.

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Vorerst liegt Kraft mit 31 Punkten vor Stoch und auch in der "Air-Raw-Wertung" führt er nach der dritten von zehn Bewerben (insgesamt 16 Sprünge) nun 20,5 Punkte vor Wellinger. Der Sieger der neuen Serie erhält 60.000 Euro.

"Das war ein perfekter Sprung, auch wenn man ein Quäntchen Glück mit dem Wind braucht", freute sich Kraft. Das "schwarze" Trikot des Führenden in der Raw Air durfte er behalten, aber es überwog die Freude, nun das Gelbe Trikot überstreifen zu können. "Hoffen wir, dass es mich beflügelt", erklärte Kraft lachend. Er ist übrigens auch der erste ÖSV-Einzelsieger in Oslo seit Schlierenzauer 2013.

Wie erklärt sich Kraft seinen Lauf? "Es passt einfach alles. Ich fühle mich körperlich topfit, ich kann super eingreifen, wenn einmal was nicht passt. Ich schwebe auf einer Welle und versuche oben zu bleiben", sagte Kraft und bedankte sich auch für die "super Infos" der Trainer und das tadellose Umfeld.

Das Wort Pause gibt es aktuell nicht im Wortschatz der Skispringer. Schon am Montag geht es mit der Qualifikation für Lillehammer, die ja auch zur Raw-Air-Wertung zählt, weiter. Die gesamte kommende Woche wird dann noch in Trondheim sowie danach beim Skifliegen in Vikersund gesprungen.