In Kranskja Gora ist es ihm bei weichen Bedingungen und Schneeregen im März des Vorjahres gelungen. Und bei ähnlichen Bedingungen wollte Michael Matt beim Slalom in Zagreb den Sieg. Ausgerechnet im Slalom-Jänner mit den Highlights in Adelboden, Wengen, Kitzbühel und Schladming ist der 24-Jährige in Topform. Nur: Zum Sieg hat es in Zagreb nicht gereicht. Marcel Hirscher war noch schneller als Matt. Nach Platz zwei in Oslo musste sich Matt nach Halbzeitführung auch in Zagreb mit dem zweiten Rang zufriedengeben.

Die Voraussetzung für das gute ÖSV-Ergebnis entstand bereits im ersten Durchgang. Matt setzte sich von allen außer Marcel Hirscher und Henrik Kristoffersen mit mehr als einer Sekunde ab. Und Hirscher sagte bereits nach dem ersten Durchgang: "Wenn ihm so einer auskommt, dann ist er halt nicht zu schlagen." Im Schlussstück des zweiten Durchgangs zündete aber Hirscher den Turbo und feiert mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung seinen 50. Weltcupsieg.

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Kristoffersen konnte im Zielraum nur klatschen. Der Norweger donnerte zwar Laufbestzeit in den Schnee von Zagreb und zeigte im Ziel zufrieden die Faust - aber er hatte die Rechnung eben nicht mit Hirscher und Matt gemacht. Manuel Feller, auf Rang vier nach dem ersten Durchgang, fuhr im zweiten Durchgang ebenfalls stark und konnte seine Platzierung halten.

Für Hirscher, der seine Führung im Gesamt-Weltcup auf Kristoffersen auf 94 Punkte ausbaute, war es nach 2012, 2013 und 2015 der bereits vierte Sieg bei der Snow Queen Trophy in der kroatischen Hauptstadt und der insgesamt 25. im Slalom. Mit dem 114. Podestplatz seiner Karriere egalisierte er auch die Marke seiner legendären Salzburger Landsfrau Annemarie Moser-Pröll. Nur der Schwede Ingemar Stenmark (155) und die US-Amerikanerin Lindsey Vonn (131) waren im Weltcup öfter unter den ersten Drei.

Zweitschnellste Laufzeit im zweiten Durchgang hinter Krisoffersen fuhr der junge Schweizer Loic Meillard der sich vom 26. Platz auf Position 14 vorarbeitete. Einen großen Sprung nach vorne machte auch der Brite Dave Ryding, der sich vom 18. noch auf den 7. Platz verbesserte. Der Brite war nach seinem schweren Sturz in Oslo die Überraschung des Rennens in Zagreb.

Ausgeschieden waren im zweiten Durchgang, der zum Angreifen einlud, nur die Deutschen Fritz Dopfer und David Ketterer sowie der Italiener Stefano Gross.