Der 25-jährige US-Amerikaner Fabiano Caruana hat das Berliner Kandidatenturnier in einem dramatischen Finale gewonnen und darf damit im November Schach-Weltmeister Magnus Carlsen zum Kampf um die Krone herausfordern.

Mit einem Sieg gegen den Russen Alexander Grischtschuk in der 14. und letzten Partie und nach mehr als sechs Stunden Spielzeit machte Caruana am Dienstagabend den Turniererfolg perfekt. Zwei Konkurrenten hatten in der letzten Runde ebenfalls noch Siegchancen.

In der Gesamtwertung setzte sich der Italo-Amerikaner schließlich mit 9,0 Punkten vor dem Aserbaidschaner Shakhriyar Mamedyarow und dem Russen Sergej Karjakin (beide 8,0 Punkte) durch. Karjakin hatte das Kandidatenturnier 2016 gewonnen. Bei der Weltmeisterschaft war er danach erst im Tiebreak an Carlsen gescheitert.

"Ein paar Stunden lang verzweifelt"

"Als ich gegen Sergei verloren habe, war ich ein paar Stunden lang verzweifelt. Aber dann, ich weiß nicht warum, ist das ganze Gewicht von mir abgefallen", beschrieb Caruana in der abschließenden Pressekonferenz den kritischsten Moment im Turnier, die Niederlage gegen Karjakin. "Mein Spiel hatte plötzlich nicht mehr diese Schwere, die mich in den Runden zuvor gelähmt hatte."

Der 1992 in Miami geborene und in Brooklyn aufgewachsene Caruana tritt nun jedenfalls vom 9. bis 28. November in London gegen Titelverteidiger Carlsen an. Der 27-jährige Norweger hatte den Titel 2013 erkämpft und ihn 2014 und 2016 erfolgreich verteidigt.

Übrigens: Schon beim "Grenke Chess Classi", das am Samstag beginnt, werden sich die beiden WM-Gegner duellieren.