Der Leidensweg von Shaquem Griffin ist lang. Seit der Geburt leidet der 22-Jährige am sogenannten Amniotischen-Band-Syndrom, hatte höllische Schmerzen in seiner linken Hand. Im Alter von vier Jahren wurde die Hand dann schließlich amputiert, die Schmerzen waren vergangen, an eine professionelle Sportkarriere war nicht zu denken. 

Doch die Familie unterstützte ihn, wo es nur ging. Beim Spielen mit dem Ball behandelte sein Vater Terry beide gleich, seinen um 60 Sekunden älteren Zwillingsbruder Shaquill ebenso wie ihn. "Er wollte nicht, dass ich irgendwelche Ausreden suche, warum ich den Ball nicht gefangen habe", erinnert sich Shaquem.

Auf dem College wurde US-Amerikaner dann vom Special Team in die Defense geholt, als Linebacker. "Es gibt keinen Spieler, den ich trainiert habe, der mehr trainiert als er", sagte sein College-Trainer Scott Frost. 2016 gelang ihm dann der Durchbruch: mit 92 Tackles, 11,5 Sacks und einer Interception wurde er zum "Defensive Player of the Year" in der AAC gewählt. In diesem Jahr brach er sich seine rechte Hand und musste deshalb das Kunststück vollbringen, praktisch ohne Hand zu spielen.

Der Jungspund will sich nun seinen Traum von der NFL erfüllen. Beim Draft im April 2018 will er in eines der 32 NFL Teams gewählt werden, sein Bruder Shaquill hat dies bereits geschafft und spielt bei den Seattle Seahawks. An alle Zweifler hat Shaquem nur eines zu sagen: "Ich warte nur darauf, dass jemand sagt: Du kannst es nicht."