Österreichs Fußball-Teamchef Marcel Koller ist drei Tage vor dem WM-Qualifikationsspiel am Freitag (20.45 Uhr, live ORF eins) in Wien gegen die Republik Moldau noch nicht sein gesamter 23-Mann-Kader zur Verfügung gestanden. Torhüter Andreas Lukse, David Alaba und der gegen Moldau ohnehin gesperrte Kapitän Julian Baumgartlinger fehlten beim Training am Dienstagnachmittag beim Ernst-Happel-Stadion.

Alaba und Baumgartlinger absolvierten laut ÖFB-Angaben abseits des Platzes eine regenerative Einheit. Altach-Keeper Lukse hatte sich in der Früh nicht wohlgefühlt und blieb daher als Vorsichtsmaßnahme im Teamhotel. Es mehren sich damit die Zeichen, dass Frankfurt-Reservist Heinz Lindner gegen die Moldauer das Tor hüten dürfte. Koller wollte sich in dieser Frage am Dienstag noch nicht festlegen.

Die Zeit drängt. Koller hat nur wenige Tage, um seiner Mannschaft ein neues Spielsystem näherzubringen. Eine Dreierabwehrkette und eine Umstellung auf zwei Stürmer sind ein Thema.

"Wir müssen auf uns schauen, was wir umsetzen können. Wir wollen es im Training einüben", sagte Koller auf das neue System angesprochen. Man habe aber nicht viele Trainingseinheiten zur Verfügung. "Nur zwei, in denen wir im taktischen Bereich arbeiten werden", konkretisierte der Schweizer. Am Montag und Dienstag lag der Hauptfokus noch auf der Regeneration.

Offen ist, ob und wer neben Marc Janko, bisher als ÖFB-Solospitze gesetzt, stürmen könnte. Eine Option ist Guido Burgstaller, der seit seinem Wintertransfer bei Schalke 04 überzeugt hat. Koller sieht den 27-Jährigen ob seiner Laufstärke besser in der Mitte aufgehoben als auf dem Flügel. "Das Zentrum ist für seine kämpferischen Qualitäten noch optimaler", meinte Koller. "Da kann er sich am besten bewegen überall auf dem Platz."

Noch kein Torhüter fixiert

Auf einen Torhüter hat sich Koller noch nicht festgelegt. Stammkeeper Robert Almer fehlt nach seinem Kreuzbandriss noch mehrere Monate, Ersatzmann Ramazan Özcan hat seine Karriere im Nationalteam beendet. Für das Moldau-Spiel stehen Heinz Lindner, Andreas Lukse und Daniel Bachmann zur Verfügung. Frankfurt-Reservist Lindner scheint die besten Karten zu haben.

"Es ist noch viel zu früh, das zu sagen", meinte Koller. Lukse, der im November im Test gegen die Slowakei (0:0) debütiert hatte, verpasste bei Altach zuletzt vier Spiele wegen Problemen mit dem Hüftbeuger. "Wir müssen schauen, wie seine aktuelle Verfassung ist." Eine Entscheidung falle in Absprache mit Tormanntrainer Klaus Lindenberger. Auch Debütant Bachmann habe im Teamcamp "einen guten, aufgeweckten Eindruck" gemacht.