Spätestens seit Samstag befinden sich fünf der zehn Fußball-Bundesligisten voll im Abstiegskampf. Durch die Siege des SV Mattersburg gegen den WAC und des SKN St. Pölten beim SCR Altach ist das zumindest vorläufige Schlusslicht SV Ried vom Tabellensechsten WAC nur durch fünf Punkte getrennt. In den verbleibenden 14 Runden ist Hochspannung angesagt.
Derzeit scheinen vor allem die Mattersburger das Momentum auf ihrer Seite zu haben. Das 2:1 über die Wolfsberger bedeutete den zweiten Sieg im zweiten Frühjahrsspiel. "Es ist positiv, wie die Mannschaft auftritt. Es herrscht viel Euphorie, und Selbstvertrauen ist auch da", jubelte Trainer Gerald Baumgartner, dessen Club die Rote Laterne wenigstens für einen Tag an die punktegleichen Rieder abgab.
Wesentlich zum Aufschwung der Burgenländer beigetragen hat Stefan Maierhofer. Der im Winter verpflichtete 2,02-Meter-Stürmer war schon in der Vorwoche an der Entstehung des 1:0 gegen Sturm Graz beteiligt, nun brachte er es gegen den WAC auf ein Tor und ein Assist. Dabei gab sich der Ex-Teamspieler danach durchaus selbstkritisch. "Mit mir selbst war ich nicht so zufrieden. Ich bin nicht so gut in die Partie hineingekommen wie gegen Sturm."
Das änderte aber nichts am positiven Gesamteindruck, den der 34-Jährige in den vergangenen Wochen von seinem Team bekommen hat. "Wie die Mannschaft auftritt, ist sehr zufriedenstellend, sie ist geistig und körperlich gut aufgestellt", betonte Maierhofer, ehe er zur Belohnung für den Sieg einen Schoko-Marillenkuchen seiner Mutter an die Clubkollegen verteilte.
Auf Vorwürfe verzichtet
Auch bei WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger schlugen sich die Ereignisse im Pappelstadion auf den Magen. "Man kann von einem verdienten Sieg der Mattersburger sprechen", gab der Salzburger zu. Dennoch verzichtete der Coach auf Vorwürfe an seine Kicker. "Ich bin mit dem Auftreten der Mannschaft sehr zufrieden, hin und wieder sind wir aber zu viel Risiko eingegangen. Die Mannschaft hat aber voll dagegengehalten."
Die sechstplatzierten Kärntner liegen dank der besseren Tordifferenz unmittelbar vor der punktegleichen Admira, die auswärts gegen Rapid ein 0:0 erkämpfte. "Wir haben zuletzt gegen sehr starke Gegner gespielt und ich hoffe, dass wir viel Erfahrung mitnehmen", sagte Trainer Damir Buric. Zum Jahresauftakt hatten die Südstädter ein 1:1 gegen den SCR Altach geholt.
Am Samstag kassierten die Vorarlberger mit dem 1:2 gegen den SKN St. Pölten die erste Heimniederlage in dieser Saison, wodurch sich die Niederösterreicher einen Punkt vor Mattersburg auf Rang acht schoben. "Das Wichtigste sind natürlich die drei Punkte. Aber nicht weniger wichtig ist das Selbstvertrauen, das die Mannschaft mitnimmt aus dem Spiel", betonte Trainer Jochen Fallmann.
Sein Widerpart Martin Scherb haderte mit den zahlreichen vergebenen Chancen. "Wenn es etwas zu kritisieren gibt, ist es die Tatsache, dass wir zu wenig Tore geschossen haben und zu leicht Gegentore bekommen haben. Die Mannschaft hat alles das umgesetzt, was wir wollten, bis auf den erfolgreichen Torabschluss", meinte der Niederösterreicher nach der Niederlage gegen seinen Ex-Club.