Acht der neun bisherigen Spiele in der Quali-Gruppe endeten Remis. WAC-Trainer Manfred Schmid nennt mögliche Gründe: „Diese Liga ist geprägt von Fehlervermeidung, von hohen Bällen, vom Abstiegskampf. Jedes Team ist zu Beginn darin verwickelt und versucht daher, zumindest einen Punkt mitzunehmen.“

Heute im Heimspiel gegen Austria Wien sollte es anders laufen: „Ich freue mich sehr darauf, weil das ein Spiel mit zwei Mannschaften ist, die offensiver agieren wollen, wo nicht ein möglicher Abstieg im Fokus steht. Heute wird Fußball gespielt.“ Aufseiten des WAC jedoch ohne Augustine Boakye (Adduktoren) und wahrscheinlich Sandro Altunashvili, der im Spiel gegen BW Linz einen Pferdekuss erhielt. „Es ist keine strukturelle Verletzung, er hat aber Schmerzen“, erzählt Schmid. Gestern versuchte es der Georgier mit Laufeinheiten, für die Austria dürfte es heute nicht reichen.

Wie oft Hendrik Bonmann noch das Tor der Kärntner hütet, ist indes offen. „Er hat die Zusage, dass er Spiele bekommt. Er wird im Tor stehen. Wieviele es dann sind, das werden wir sehen“, sagt Schmid, der in der kommenden Saison auf Goalie Lukas Gütlbauer setzt.

Trauriger Rekordhalter

Die Saisonbilanz gegen die Austria spricht mit einem Sieg und einem Remis momentan zugunsten der Wolfsberger. „Wir haben in beiden Spielen kein Tor erhalten. Das ist richtig gut gegen den Favoriten.“ Schmid weiß aber auch, dass es Tore braucht, um zu gewinnen. Viele Treffer fielen bei den Wolfsbergern zuletzt nicht, ganze drei in den vergangenen sechs Spielen. Der Trainer relativiert: „Wir haben genug Chancen im Spiel – und sind mit 16 Stangen- bzw. Lattenschüssen trauriger Rekordhalter.“

Von den Zusehern wird die Leistung der Lavanttaler nur eingeschränkt honoriert. Zuletzt gegen Altach kamen keine 2600 Fans ins Stadion. Nur ein Spiel in der Meister- und Qualigruppe hatte weniger Besucher, das Auswärtsspiel der Wolfsberger bei WSG Tirol (1250). „Ich bin kein Fan von dieser Liga, kein Fan von der Punkteteilung. Die muss auf jeden Fall weg“, fordert Schmid, der darin auch eine Gefahr für junge Spieler sieht: „Deren Einsatz ist auch mit Risiko verbunden. Wenn es schief gehen sollte, ist es für die Zukunft der Jungs schwierig. Gewisse Trainer werden das daher nicht machen, das hemmt die Entwicklung der Spieler und des Fußballs in Österreich.“

Abseits der Meisterschaft bastelt Schmid mit Dietmar Riegler und Christian Puff am Kader für die kommende Saison. Die Option bei Thierno Ballo wurde gezogen. Der Stürmer bleibt zumindest bis Sommer 2025 in Wolfsberg. Weitere Gespräche laufen. Natürlich sind auch die Leihverträge von Samson Tijani und Bernhard Zimmermann ein Thema. Beim Rapidler stehen die Zeichen auf Abschied. Schmid: „Die Kaufoption ist sehr hoch.“