An Interims-Trainer Markus Karner soll es liegen, die Hartberger heute zum ersten Saisonsieg zu führen. Die WSG Tirol mit Trainer Philipp Semlic stellt sich den Oststeirern entgegen. Und Hartberg-Geschäftsführer Erich Korherr geht davon aus, dass gespielt wird: „Der Niederschlag ist nicht mehr das Thema.“ Der böige Wind macht Korherr aber ein bisschen Sorgen. Dass die Nachfolge von Markus Schopp, der die Hartberger vor zwei Wochen zum LASK verlassen hat, noch nicht geklärt ist, deutlich weniger. „Das Paket muss dann stimmig sein, wir geben uns die notwendige Zeit“, sagt Korherr. Dass der neue Trainer heute in Hartberg bereits auf der Tribüne sitzt, sei unrealistisch. Gar nicht, weil die Anreise so weit wäre. Aber: „Er kann noch nicht wissen, dass er der neue Hartberg-Trainer ist, weil ich es noch nicht weiß.“

Bis der neue Trainer dann bestellt wird, genießt Karner das volle Vertrauen. „Er ist einfach ein guter Trainer“, sagt Korherr. „Hätte er die notwendige Lizenz, wäre das Thema wohl bereits erledigt.“ Weil Karner es aber bei drei Anläufen nicht in den Kurs für die Pro-Lizenz geschafft hat, darf er einer Bundesliga-Mannschaft nur 60 Tage vorstehen. Fünf Kandidaten haben noch die Chance, der neue Hartberg-Trainer zu werden. „Sie alle dürfen sich Hoffnung machen.“ Eine zweite Gesprächsrunde ist geplant, die Hoffnung, dass in der nächsten Woche eine Entscheidung fällt, lebt. „Das aber definitiv zu versprechen, ist nicht möglich. Es kann ganz schnell gehen, es kann sich aber auch ziehen“, sagt Korherr.

Als Mannschaft keinen Einfluss auf die Entscheidung

Auch Kapitän Jürgen Heil ist von der Arbeit des Interimstrainers angetan. „Sehr strukturiert, sehr klar in der Ansprache“, sagt der 27-Jährige. „Wir sind alle froh, dass wir ihn haben.“ Auch Torhüter Raphael Sallinger spricht von einer „Mischung aus Leidenschaft, Spaß und unglaublichem Feuer im Training. Jeder spürt, dass etwas Neues entsteht.“ Turbulent wären die Tage nach dem Abgang von Schopp gewesen. „Ich finde, wir haben das sehr gut aufgenommen und versucht, konzentriert weiterzuarbeiten.“ Gerade in den ersten Tagen wäre viel gesprochen worden, die Mannschaft hat sich zusammengesetzt und ausgesprochen. Mit der klaren Botschaft: „Egal, wer draußen steht: Am Ende haben es immer wir am Platz gerichtet“, erklärt Heil. Dementsprechend egal wäre es, wann der neue Cheftrainer bestellt wird. „Wir können das als Mannschaft sowieso nicht beeinflussen.“

Insgeheim geht Korherr davon aus, dass sich Karner auch nächstes Jahr für den Pro-Lizenz-Kurs bewirbt. Wer dann im Kurs sitzt, entscheidet der ÖFB. Korherr hofft darauf, dass der 46-Jährige eine Chance bekommt. „Sonst wäre das der falsche Weg. Man sollte Trainer, die nach oben streben, unterstützen.“