Eigentlich gab es nach Hartbergs Führungstreffer in Linz keine zwei Meinungen: Eine langgezogene Flanke von Außenverteidiger Jürgen Heil, Stürmer Maximilian Entrup streckt sich, erwischt den Ball nicht – und die Flanke schlägt hinter Tobias Lawal ein. „Der Schiedsrichter hat mich gleich gefragt, ob ich den Ball berührt habe“, erzählt Entrup. Seine Antwort an Safak Bamaksiz: „Wenn, dann nur mit den Haarspitzen.“

Damit war das Thema für Entrup geklärt, das Tor gehört Heil. Bis Pressesprecher Roland Puchas beim Unterschreiben des Spielberichts bemerkte, dass da ein „Doppelpack“ von Entrup notiert ist. Der VAR habe das so entschieden, hieß es auf Nachfrage. Die Spielbeglaubigungs-Kommission hat die Meinung heute – nach genauer Betrachtung – aber wieder geändert: Torschütze ist Jürgen Heil, jetzt aber wirklich. „Geh‘ bitte, völlig egal. Hauptsache wir haben endlich wieder einmal gewonnen“, sagt Entrup dazu lachend. Mit dem 3:1 gegen den LASK ist der Kampf um den dritten Tabellenplatz wieder völlig offen. „Wir haben gemerkt, dass wir dem Gegner auch mit ein bisserl weniger Ballbesitz weh tun können“, sagt Entrup und spricht die „gute Intensität gegen den Ball“ an. Und „weil sich jeder die Punkte wegnimmt, schaut das mit dem Dreier in Linz gleich wieder ganz anders aus“, spricht Hartbergs Toptorschütze auch die Tabellensituation an.

Vor allem Heils Wutrede nach dem 1:3 gegen Sturm Graz habe die Mannschaft aufgeweckt. „Er hat mit seinen Vorwürfen schon Recht gehabt“, sagt Entrup. Die Mannschaft hat sich vor dem Spiel gegen den LASK zusammengesetzt und Klartext gesprochen. „Wir haben alle einen gültigen Vertrag bei dem Verein und sind es ihm schuldig, uns reinzuhauen“, sagt Entrup, „es geht für uns um viel, es geht für den Verein um viel.“ Gewinnt Sturm den ÖFB-Cup, kann der dritte Tabellenplatz die fixe Teilnahme am internationalen Geschäft bedeuten. Entrup: „Das muss unser Ziel sein. Es spielt jeder noch einmal gegen jeden. Der Sieg gegen den LASK war ein Ausrufezeichen!“

Was nach den fünf verbleibenden Spielen kommt, kümmert Entrup aktuell noch überhaupt nicht. „Ich habe noch ein Jahr Vertrag in Hartberg und Stand jetzt erfülle ich diesen auch“, sagt der Mittelstürmer. Aber: „Nix ist fix und nix ist ausgeschlossen.“ Dass im Sommer mit der Europameisterschaft auch ein großes Turnier vor der Tür steht, beeinflusst Entrup ebenso wenig. „Ich versuche, mich mit Leistungen zu empfehlen. Entscheiden tut dann der Teamchef“, sagt der 26-Jährige. Zwei Mal hat er bisher für Österreich gespielt, beim Kurzeinsatz gegen die Türkei (6:1) auch ein Tor erzielt.