Es waren deutliche Worte, die Kapitän Jürgen Heil nach der 1:3-Heimniederlage im Steirerduell mit Sturm vorige Woche direkt nach Abpfiff fand: „Wenn manche Spieler in Gedanken schon ganz woanders sind, dann sollte man sie nicht mehr aufstellen. So wird es nämlich schwierig“, sagte der 27-Jährige, dem vor allem der „nötige Biss“ fehlte. Seither hat der Außenverteidiger nicht nur einige Nächte darüber geschlafen, sondern im Training mit den Teamkollegen auch am „Biss“ gearbeitet, der am Sonntag (14.30 Uhr) gegen den LASK wiederzusehen sein wird – meint zumindest Heil. „Ich glaube nicht, dass irgendwer zufrieden ist mit unseren Leistungen. Wir hätten und sicher mehr Punkte erwartet, wissen aber, dass wir einige Dinge besser machen müssen.“

Unter diesen Dingen befindet sich vor allem auch das Defensivverhalten, sind 13 Gegentore in vier Meistergruppen-Spielen logischerweise zu viele, auch wenn der Kapitän festhält: „Wir spielen natürlich auch gegen die Besten der Liga, aber wenn du so viele Tore bekommst, wird es mit dem Punkten schwierig.“ Alles andere als schwierig taten sich die Oststeirer in der jüngeren Vergangenheit gegen die Linzer. Seit dem 24. Juni 2020 hat Hartberg nicht mehr gegen den LASK verloren, ist somit seit zehn Spielen ungeschlagen. „Wir haben es in letzter Zeit immer recht gut gemacht, mit dem Ball haben wir sicherlich nicht die schlechteren Lösungen. Du musst es aber schaffen, ihre Intensität mitzugehen“, weiß Heil bestens Bescheid.

Konkurrenten auf dem Feld

Auf Insiderinformationen aus den Reihen der Heimmannschaft kann der Oststeirer aber nicht bauen, auch wenn mit Felix Luckeneder, Florian Flecker und Sascha Horvath drei ehemalige Teamkollegen bei den Linzern spielen. „Es ist immer schön, die Burschen zu sehen, sie sind wirklich sehr gute Freunde geworden.“ Auf dem Feld macht sich die langjährige Freundschaft aber nicht bemerkbar, versichert der Defensivmann: „Die lassen wir dann schon für 90 Minuten ruhen.“

Im vergangenen Herbst lud das LASK-Trio die ehemalige Hartberg-Freundesrunde um Heil, Tobias Kainz und Co zum Europacup-Heimspiel gegen den FC Liverpool ein, was Eindruck bei den Steirern hinterließ: „Das war schon cool. Es ist richtig schön, wenn man durch den Fußball Freunde fürs Leben findet.“ Gelingt am Sonntag ein Sieg gegen die Linzer, wären die Steirer ihrerseits dem Europacup ein Stück näher. Ob es dann eine Retour-Einladung gibt? „Wir würden es sicher auch machen und es sind auch noch sechs Runden zu spielen. Da ist für uns noch alles möglich.“