87 Jahre hatte der SK Sturm Graz auf den ersten heimischen Titel seiner Klubgeschichte warten müssen, nun haben es die Schwarzweißen endlich geschafft! Vier Tage nach dem mit 0:2 verlorenen Zehnerliga-Endspiel im Wiener Ernst Happel-Stadion gegen Rapid gewann die Truppe von Ivica Osim das 63. ÖFB-Cup-Finale um die "Magnofit"-Trophäe an derselben Stätte gegen Admira Wacker durch Tore von Darko Milanic (31.) und Kapitän Wetl (59., 67.) sowie einem Gegentreffer von I. Ogris (74.) mit 3:1 (1:0).

Mit dem Vize-Meister, in dessen Lager die meisten der 8.800 Zuschauer standen, durfte sich auch Lokalrivale GAK freuen. Die in der Endtabelle viertplazierten Rotjacken, die 1981 übrigens den bisher einzigen ÖFB-Titel (Cup) in die Steiermark geholt hatten, avancierten mämlich zum zweiten UEFA-Cup-Starter neben FC Tirol.

Sturm, zum insgesamt dritten Mal und erstmals seit 21 Jahren im Endspiel, war trotz der Enttäuschung nach dem Duell mit Rapid als klarer Favorit in den Kampf gezogen, tat sich gegen den ambitioniert spielenden Underdog aus der Südstadt in der ersten Stunde aber viel schwerer als erwartet und so entwickelte sich ein recht ansehnlicher Cupfight. Die Grazer waren zwar mehr im Angriff, aber die massierte Admira, als NÖ Energie fünf mal Cupsieger (zuletzt 1966 Double), ließ auch durch ihr gutes Forechecking nur wenig Strafraumszenen und Torchancen zu.

Ja die Niederösterreicher, die noch in der Relagation gegen SV Gerasdorf um den Klassenerhalt spielen müssen, hatten sogar ihre Möglichkeiten, und gute noch dazu. In der siebenten Minute gab`s gleich zwei auf einmal: Kogler setzte Binder ein, der an Gill scheiterte, auch der Apraller von Mayrleb wurde vom Keeper pariert, ehe der Stürmer im zweiten Versuch "klärte". Und im Finish der ersten Hälfte fand Rodax (47.) zweimal innerhalb weniger Augenblicke in Gill seinen Meister. Pech hatte Mayrleb dann beim anschließenden Corner, als er den Ball an die rechte Stange knallte.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Grazer allerdings bereits 1:0. Wetl setzte einen Reinmayr-Eckball per Kopf an die Stange und Milanic (31.) staubte ab. Nach dem Wechsel legte Sturm einen Gang zu, zeigte mit taktischer Disziplin, läuferischer Stärke und Direktspiel jene Vorzüge, die die Mannschaft in der Meisterschaft ausgezeichnet hatte. Zudem machte der Gegner auf und bot so den Grazern die nötigen Räume. Die entscheidenden Schläge führte Arnold Wetl innerhalb von nur acht Minuten. Der Kapitän traf zweimal aus vollem Lauf ins Netz (59.,67.).

Bevor Admira durch den eingewechselten I. Ogris, der nach einem Lattenschuß von Rosenegger per Kopf (74.) zum Ehrentor einschoß, hatte Schopp ebenfalls mit Köpfchen (70.) nur die Latte getroffen.