Vier Liga-Siege in Serie. Inklusive des 3:0 im Cup gegen Wimpassing sind es sogar fünf volle Erfolge in Serie. Der SK Sturm hat nach dem Fehlstart im Frühjahr wieder zu seiner alten Stärke zurückgefunden, spielt ansehnlichen und erfolgreichen Fußball. „Nach den beiden Niederlagen sind wir alle ruhig geblieben und haben konzentriert weiter gearbeitet. Das war wichtig und richtig“, sagt Jakob Jantscher und erklärt weiters: „Mittlerweile sind wir sehr stabil, haben wieder ausreichend Selbstvertrauen erarbeitet. Und ich würde nicht gerne nach Graz kommen, wenn ich die Wiener Austria wäre.“
Die Wiener sind heute (16 Uhr) zu Gast in Graz und ebenfalls mit breiter Brust ausgestattet. Die „Violetten“ feierten unter Neo-Trainer Thomas Letsch in vier Spielen drei Siege bei einer Niederlage. Es wird also ein Duell auf Augenhöhe. Jantscher schätzt Sturm besser ein und sagt voller Überzeugung: „Wir haben eine richtig geile Truppe, die sehr viel Qualität besitzt, wo der Spaß nicht zu kurz kommt und charakterlich alle schwer in Ordnung sind. Das habe ich schon im Herbst gesehen, sonst wäre ich nicht hergekommen.“ Der 29-Jährige legt nach: „Mit diesem Kader können wir in die Champions League kommen, die Qualität dafür haben wir. Wir brauchen natürlich auch etwas Losglück und eine sehr gute Leistung. Aber wenn Maribor das schafft, warum wir dann nicht auch?“
Dass der aktuelle Kader auch in der kommenden Saison genau so aussehen wird, ist allerdings unrealistisch. Dario Maresic hat schon in der Winterpause seinen Abschied angekündigt, Christian Gratzei und Christian Schulz beenden ihre aktiven Karrieren mit Saisonende. Bei Marvin Potzmann und Christian Schoissengeyr stehen die Zeichen auf Abschied. Bei James Jeggo und Philipp Zulechner geht die Tendenz auch in Richtung Veränderung, der Leihvertrag mit Bright Edomwonyi läuft im Sommer aus. Mit Stefan Hierländer wird verhandelt, bei Lukas Spendlhofer kann der Klub die Verlängerungs-Option ziehen. Nach Thorsten Röcher und Peter Zulj haben internationale Scouts längst die Fühler ausgestreckt.
Zwölf Spieler könnte der SK Sturm somit im schlimmsten Fall im Sommer verlieren. „Das wäre echt bitter, weil in unserem derzeitigen Kader so viel Potenzial steckt. Aber ich vertraue darauf, dass alle Beteiligten gute Lösungen finden“, sagt Jantscher, fügt aber auch hinzu: „Man kann keinem Spieler böse sein, wenn er sich sportlich weiterentwickeln will und auch auf das Finanzielle schaut.“ Heute dürfen, sollen und müssen sich allerdings alle ausschließlich auf eines konzentrieren: Das Duell mit der Wiener Austria.