Die Euphorie vor dem Frühjahresstart war groß wie selten. Beim SK Sturm. Tabellenführung, aktives Transferprogramm, gute Vorbereitung, in der Mannschaft, wie der FC Basel oder Dynamo Kiew besiegt wurden. Die Stimmung unter dem neuen Trainer Heiko Vogel war entsprechend gut. Der hoffnungsvollen Erwartungshaltung folgte ein Dämpfer, eine Enttäuschung, ein Schock. Mit der 0:1-Niederlage in Mattersburg haben wenige gerechnet. Und mit der schwachen Darbietung hat es wohl keiner. „Da fällst du gefühlt schon sehr tief“, sagt Geschäftsführer Sport Günter Kreissl offen und ehrlich. Der 43-Jährige ist unzufrieden, enttäuscht und auch verärgert.

Wie konnte es zu so einer schwachen Leistung kommen? „Wir alle, das heißt meine Person und das Trainerteam, müssen sämtliche Details hinterfragen und Adaptierungen vornehmen. Es waren einige Ideen im ersten Spiel dabei, die sich nicht bewährt haben“, sagt Kreissl. Gegen Mattersburg fehlte es an Intensität und Zielstrebigkeit, an Zweikampfstärke und Tempo. „Der absolute Wille war nicht zu erkennen“, ärgert sich der Geschäftsführer. Kreissl holt schließlich zum großen Aber aus. „Wir werden das Große und Ganze nicht hinterfragen. Wir werden weiterhin eine Mannschaft sein, die ein Spiel dominieren will und gerne im Ballbesitz ist. An den Ideen werden wir weiter festhalten. Wir sind nicht auf dem Holzweg. Auch, wenn es nur Vorbereitungsspiele waren, aber bei den Siegen gegen Basel oder Kiew haben wir nicht so viel falsch gemacht“, sagt Kreissl.

Analyse und Lernen steht auf dem Programm

Die Darbietung gegen Mattersburg war für „unsere Ansprüche definitiv zu wenig. Aber es gibt nichts Lehrreicheres als Niederlagen. Es gibt uns die Chance, daraus zu lernen“, sagt der Geschäftsführer. Gegen Mattersburg habe man gesehen, dass es im Fußball einen positiven bzw. negativen Rhythmus gäbe. Im Burgenland sei man in den negativen Rhythmus gefallen. Was so viel heißt: Man habe sich mit einem fehlerhaften Spiel angesteckt. „Wir werden das in dieser Woche genau analysieren“, kündigt Kreissl an.

Dass das Fehlen von James Jeggo, Stefan Hierländer (beide gesperrt) und Thorsten Röcher (verletzt) ein Mitgrund für das schwache Auftaktspiel war, „ist für mich eine Ausrede. Wir haben genügend Spieler mit Erfahrung“, sagt Kreissl. Am Samstag (18.30 Uhr) im Heimspiel gegen den WAC hat Sturm die Möglichkeit, sich zu rehabilitieren, allerdings mit mehr Druck als zum Auftakt.