Sturm bleibt als einzige Mannschaft in der Bundesliga ohne Punkteverlust. In einer flotten Partie in Mattersburg setzten sich die Grazer bei strömendem Regen mit 3:2 durch. Dabei erwischten die Burgenländer gegen Sturm den besseren Start.

Bei den Grazern durfte wieder Patrick Puchegger neben Dario Maresic in der Innenverteidigung spielen, Charalampos Lykogiannis spielte links und gönnte Marvin Potzmann eine Pause. Im zentralen Mittelfeld spielte Sandi Lovric statt James Jeggo und Philipp Zulechner stürmte statt Deni Alar.

Ex-Sturm-Kicker Andreas Gruber machte in der Anfangsphase auf der linken Seite ordentlich Betrieb. Weil die Grazer Probleme hatten, stellte Franco Foda früh von der Viererkette auf eine Fünferkette um. Stefan Hierländer - ohne Christian Schulz und Deni Alar der Kapitän - spielte defensiv rechts hinten, offensiv rechts im Mittelfeld. Zum Zeitpunkt der Umstellung führten aber schon die Burgenländer. Gruber brachte den Ball gut zur Mitte, Lykogiannis war unaufmerksam und nach Markus Pink am Ball. Keine Chance für Jörg Siebenhandl (11.).

Sturm mit Rückstand deutlich besser

Lykogiannis besserte seinen Fehler aber nur sechs Minuten später aus. Ein herrlicher Freistoß-Pass von Peter Zulj und der Grieche steht plötzlich alleine vor Markus Kuster und trifft präzise. In der Folge hatte Sturm mehr vom Spiel. Der Ball lief gut, Sturm sicherte die zweiten Bälle und fand auch Torchancen vor, vergab diese aber und so ging es mit 1:1 in die Pause.

Aus der kamen die Grazer hellwach. In der 51. Minute schickte Zulj - wieder mit einem Traumpass - Philipp Huspek auf die Reise. Und der neue Goalgetter bewies wieder Kaltschnäuzigkeit und ließ Kuster keine Chance. Sturm spielte weiter, verabsäumte es aber bis zur 69. Minute das Spiel zu entscheiden.

Röcher entscheidet zuerst nicht und dann schon

Da stand Thorsten Röcher nach einem herrlichen Gegenstoß der Grazer über die rechte Seite im Zentrum goldrichtig und ließ Kuster keine Chance. Sechs Minuten davor scheiterte Röcher doppelt. Der Treffer war dann sinnbildlich für das Spiel der Grazer in dieser Saison. Sturm erkämpft in der Defensive den Ball, dann geht es über die Seite blitzschnell nach vorne und der Seitenspieler, über dessen Seite der Angriff nicht läuft taucht im Optimalfall gemeinsam mit dem Stürmer im Strafraum auf.

Weil Stefan Maierhofer in der 90. Minuten nach klarem Handspiel von Fabian Koch vom Elfmeterpunkt auf 2:3 aus Sicht der Burgenländer verkürzte, brannte es in der Schlussphase wie gegen die Wiener Austria. Das dritte Spiel in der Liga endet 3:2 für die Grazer, im dritten Spiel in der Liga bekommt eine der beiden Mannschaften einen Elfmeter zugesprochen. Einmal war es Sturm, zwei Mal der Gegner.

Gerald Baumgartner (Mattersburg-Trainer): "Gratulation an Franco Foda und Sturm Graz zum Sieg. Wir haben es ihnen trotzdem sehr schwer gemacht. Es ist sehr schade, dass wir dennoch keinen Punkt gemacht haben, denn spielerisch war meine Mannschaft heute sehr gut. Lediglich im Abschluss müssen wir effizienter werden. Wir müssen daraus lernen."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Wir haben intensive Wochen hinter uns. Wir hatten nur kurz Zeit, uns auf Mattersburg einzustellen, waren aber trotzdem gut. In der letzten Saison haben wir nie ein Spiel gedreht, deswegen ist der Sieg heute umso schöner. Es war ein sehr intensives Spiel. Der SVM ist eine gute und schnelle Mannschaft, ich bin sehr zufrieden."

Thorsten Röcher (Ex-Mattersburger, Sturm-Spieler und Torschütze): "Es war sehr ungewohnt, hier heute zu spielen und in die andere Kabine zu gehen. Mattersburg ist sehr heimstark und hat heute sehr giftig gespielt. Es ist immer schön ein Tor zu erzielen, aber mir war klar, dass ich heute nicht jubeln würde. Der Saisonstart ist natürlich überragend."