Sturm Graz wollte sich gegen die SV Ried mit einem Sieg in die Winterpause verabschieden um den Rückstand an die Tabellenspitze gering zu halten. Mutiger agierten im Innviertel aber die Hausherren. Immer wieder gelang es den Oberösterreichern durch geschickte Pässe hinter die Grazer Abwehrkette für Gefahr vor dem Tor von Christian Gratzei zu sorgen. Gute Einschussmöglichkeiten ließ die Mannschaft von Christian Benbennek aber ungenützt. Dieter Elsneg und Marcel Ziegl vergaben schon in der Anfangsphase große Chancen.

Und Sturm? Die Grazer waren weitgehend ungefährlich. Einen Hauch von Gefahr gab es dann, wenn Solo-Stürmer Bright Edomwonyi beschleunigte oder Philipp Huspek auf der rechten Seite in Aktion war. Mehr als zwei Kopfballmöglichkeiten durch Deni Alar (nach einem Eckball) und Edomwonyi schauten für die Grazer aber nicht heraus. Und weil Lukas Möschl nach einem gewonnenen Laufduell gegen Kapitän Christian Schulz nicht nur über Gratzei sondern auch über die Querlatte lupfte, endete die erste Halbzeit, die nach der Anfangsphase ein flottes Fußballspiel versprach, aber dann doch verflachte, mit einem 0:0.

Alar trifft wieder

Am Spiel der Grazer ändert sich auch nach Wiederbeginn nicht viel. Sturm hat zwar mehr Ballbesitz, dominiert das Spiel. Ist aber nicht kreativ genug um die clever verteidigenden Rieder auszuspielen. Für die erste Gefahr sorgt Alar, der in der 55. Minute nach feiner Ablage von Kristijan Dobras ansatzlos abzieht, findet aber in Gebauer-Ersatz Reuf Durakovic seinen Meister.

In Minute 63 jubelt der Goalgetter im Diensten der Steirer erstmals wieder seit 22. Oktober. Sieben Spiele hat der Führende der Torschützenliste davor nicht getroffen. Nach schöner Aktion von Edomwonyi geht Dobras robust in den Zweikampf - über Umwege kommt der Ball zu Alar, der trocken abschließt. Durchaus verdient, die Innviertler haben ihre Offensivbemühungen in der zweiten Hälfte weitestgehend eingestellt.

Und wie es sich für einen Goalgetter gehört, steht der Offensivmann plötzlich wieder goldrichtig. Eckball Dobras - keiner kommt an den Ball und einen halben Meter vor dem Tor fällt Alar der Ball aufs Schienbein. Es kann so einfach sein - wenn's läuft, dann läuft's.

Auf Gratzei ist Verlass

Und dann steht da im Tor der Grazer mit Gratzei noch ein Mann, auf den sich die Mitspieler schon die ganze Saison exzellent verlassen können. Auch in Ried. Gegen Orhan Ademi hält der Torhüter im Eins-gegen-Eins per Fußabwehr sensationell stark. Und wenn auch Gratzei nicht mehr halten könnte, versagen die Rieder. Thomas Fröschl schafft es aus zwei Metern den Ball über die Querlatte zu schießen.

Und als alle nur mehr auf den Schlusspfiff warten, legt sich Matic in der 90 Minute den Ball zum Freistoß hin und verwertet sensationell. Quasi: Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.