Rapid hat keine gelungene Generalprobe für das Europa-League-Auswärtsspiel am Donnerstag gegen Athletic Bilbao abgeliefert. Die Hütteldorfer mussten sich am Samstag in der neunten Fußball-Bundesliga-Runde auswärts gegen den SKN St. Pölten mit einem 1:1 begnügen und verpassten damit sowohl den zumindest vorläufigen Sprung auf Platz zwei als auch den vierten Pflichtspiel-Sieg in Folge.
Joelinton hatte die Grün-Weißen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte aus einem Hand-Elfmeter in Führung gebracht. Daniel Petrovic gelang in der 59. Minute der verdiente Ausgleich für den Aufsteiger, denn die Gäste konnten in keiner Phase der Partie wirklich überzeugen.
Kaum Chancen
Zwar hatte Rapid in der mit 8000 Zuschauern ausverkauften NV-Arena von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz, es haperte aber beim Herausspielen von zwingenden Chancen. So dauerte es bis zur 36. Minute, ehe die Gäste erstmals richtig gefährlich wurden. Nach einem guten Angriff über Thomas Murg und Stefan Schwab schoss Louis Schaub aus rund sechs Metern knapp am langen Eck vorbei.
Rund zehn Minuten später ging Rapid in Führung. Murg zirkelte einen Freistoß zur Mitte, Schaub verlängerte den Ball per Kopf auf die Hand des hinter ihm stehenden Manuel Hartl, der die Arme vors Gesicht gehalten hatte. Der Schweizer Schiedsrichter Fedayi San entschied auf Elfmeter, den Joelinton sicher verwandelte.
Die Führung gab Rapid aber nicht den nötigen Rückhalt - ganz im Gegenteil: St. Pölten, vor der Pause nur einmal durch Daniel Schütz (11.) vielversprechend vor dem Tor, kam entschlossen aus der Kabine, agierte viel zielstrebiger im Spiel nach vorne und wurde dafür in der 59. Minute belohnt. Nach einer Freistoßflanke von Schütz stellte sich allgemeine Konfusion in der grün-weißen Defensive ein, was Petrovic ausnützte und aus kurzer Distanz das 1:1 erzielte.
Danach waren die Gastgeber den Wienern zumindest ebenbürtig. Erst im Finish wurde Rapid noch einmal eine Spur stärker. Nach Fersler von Thomas Schrammel musste sich St.-Pölten-Goalie Christoph Riegler in der 77. Minute auszeichnen, wenige Sekunden später traf Murg aus spitzem Winkel nur das Außennetz.
Damit war das Pulver aber schon wieder verschossen. Weitere zwingende Möglichkeiten blieben aus, womit Rapid aus bisher fünf Liga-Auswärtspartien gerade einmal einen Sieg holte. Für St. Pölten hingegen gab es nach dem 1:1 in der Vorwoche beim WAC und dem Cup-Aufstieg gegen Ried eine weitere Moralinjektion.