Das Match vor der Richterin dauerte ziemlich exakt 90 Minuten, wann und ob es zu einer Verlängerung kommt, steht nicht fest. Cristiano Ronaldo ist am Montag in seinem Wohnort Pozuelo de Alarcon zu seiner Finanzcausa befragt worden. Er soll den Finanzbehörden 14,7 Millionen Euro vorenthalten haben. Der Portugiese wies bei der Anhörung unter Ausschluss der Öffentlichkeit jede Schuld von sich und schrieb den Umstand, dass er vor Gericht stehe, seinem Promi-Status zu. "Würde ich nicht Cristiano Ronaldo heißen, stünde ich nicht hier", so der 32-Jährige.

"Ich habe niemals etwas verborgen und auch niemals die Absicht gehabt, Steuern zu hinterziehen", sagte der Star von Real Madrid laut einer  Aussendung des Gerichts. Ronaldo habe betont, dass die Finanzbehörden "alle meine Einnahmen im Detail kennen, da ich sie immer angegeben habe", heißt es weiter.

Ronaldo kam im Auto durch die Hintereinfahrt
Ronaldo kam im Auto durch die Hintereinfahrt © APA/AFP/OSCAR DEL POZO

"Wer mich kennt, der weiß, dass ich meine Berater darum bitte, dass sie immer alles pünktlich erledigen und alles korrekt zahlen, weil ich keine Probleme haben möchte", sagte der Stürmer. CR7 wies vor der Richterin auch die Anschuldigung zurück, er habe bei seinem Wechsel von Manchester United zu Real ein Unternehmensgeflecht zur Steuerhinterziehung geschaffen.

System beibehalten

"Als ich bei Real Madrid unterschrieben habe, habe ich keine spezielle Struktur kreiert, um meine Bildrechte zu verwalten. Ich habe vielmehr jene Struktur beibehalten, die ich schon in England hatte." Diese habe er schon seit 2004, sie sei in England von den zuständigen Behörden als "legal und legitim" anerkannt worden.

Ronaldo war kurz vor elf Uhr von einem Freund über eine Hintereinfahrt in die Garage des Gerichtsgebäudes chauffiert worden, während 240 Medienleute warteten. Nach der Anhörung ließ der Spieler lediglich über einen Sprecher eine Erklärung verlauten. Ronaldo selbst war bereits wieder verschwunden. Öffentlich hatte ihn niemand zu Gesicht bekommen.

Die Medienleute warteten vergebens auf den Superstar
Die Medienleute warteten vergebens auf den Superstar © AP

Die Richterin hat nun bis zu 18 Monate Zeit, über die Eröffnung eines Strafprozesses zu entscheiden.