RB Leipzig geht mit einigen Personalproblemen in das Top-Verfolgerduell der deutschen Fußball-Bundesliga am Montag gegen Bayer 04 Leverkusen. Neben dem länger verletzten Konrad Laimer, der sich im Europa-League-Viertelfinalhinspiel gegen Olympique Marseille einen Muskelriss zugezogen hatte, sind auch Mittelfeldspieler Bruma und Außenverteidiger Lukas Klostermann beim Tabellenvierten angeschlagen.

Insbesondere wegen des Ausfalls von Laimer, den Trainer Ralph Hasenhüttl in der Wintervorbereitung vom Mittelfeldspieler zum Außenverteidiger umgeschult hat, denkt der RB-Coach auch wieder über eine Systemumstellung nach. Denkbar ist, dass der Steirer wie schon beim Heimsieg über Meister FC Bayern von Vierer- auf Dreierabwehrkette umstellt.

Zumal mit Stefan Ilsanker ein Defensivakteur wieder im Kader steht - der ÖFB-Teamspieler sollte am Sonntag erstmals wieder das Training mit der Mannschaft absolvieren. Spielen kann im Vergleich zum 1:0-Sieg über Marseille Kapitän und Abwehrchef Willi Orban, er war gegen die Franzosen gesperrt.

Klar ist, dass die Leipziger die Partie gewinnen wollen. "Wir wissen, dass wir zuhause eine Macht sind und auf alle Fälle unser Spiel durchdrücken wollen", sagte Hasenhüttl und sprach von einem Sechs-Punkte-Spiel. "Bei einem Sieg wären wir vier Punkte vorn, das wäre schon ein Riesenschritt für uns." Derzeit liegt Leipzig einen Zähler vor Leverkusen auf dem vierten Platz, der noch zur Champions-League-Teilnahme berechtigt.

Bayer-Coach Heiko Herrlich warnte seine Spieler vor der besonderes Atmosphäre einer Montag-Partie. "Wir müssen uns darauf einstellen, dass es ein anderes Bundesliga-Spiel wird als sonst. Leipzig hatte die Erfahrung ja schon. Wir müssen damit rechnen, dass es völlig ruhig bleiben könnte und die Partie Freundschaftsspiel-Charakter hat. Vielleicht fliegen auch wieder ein paar Tennisbälle auf den Platz."

Dies war im ersten Montagsspiel am 19. Februar zwischen Eintracht Frankfurt und den Leipzigern passiert. Das Duell zwischen Leipzig und Bayer ist das vierte von fünf Montagsspielen in dieser Saison. "Wichtig ist, dass wir uns von dem Drumherum nicht beeinflussen lassen und den Fokus halten", sagte der Coach von ÖFB-Teamkapitän Julian Baumgartlinger.

Für die Fan-Proteste hat Herrlich Verständnis. "Man muss auch die Fans hören", sagte er: "Es ist ein Riesen-Aufwand für sie, sich für Montag einen Urlaubstag zu nehmen und für Dienstag vielleicht auch noch." Deshalb regt er Diskussionen über eine Abschaffung an: "Wir leben von der Atmosphäre im Stadion. Und wenn sowas komplett boykottiert wird, muss man nochmal drüber sprechen, ganz klar."