Bayern München scheint rechtzeitig vor der entscheidenden Saisonphase so richtig zur Hochform aufgelaufen. Mit einem souveränen 3:0 beim 1. FC Köln vergrößerte der Titelverteidiger in der deutschen Fußball-Bundesliga seinen Vorsprung auf den ersten Verfolger RB Leipzig auf sieben Punkte. Der fünfte Meistertitel in Serie ist zum Greifen nahe - er soll aber nicht alles gewesen sein.

Erinnerungen an 2013 werden wach, als die Münchner mit ÖFB-Star David Alaba unter Jupp Heynckes das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Cup geholt hatten. "Wir wollen so viele Titel wie möglich gewinnen", betonte Franck Ribery nach dem Ende einer 14:0-Woche mit überzeugenden Siegen in der Liga gegen den HSV (8:0) und Köln sowie im Cup gegen Schalke 04.

"Im Moment läuft es"

Ribery hatte sich schon unter der Woche an 2013 erinnert gefühlt. "Im Moment läuft es. Wir müssen nur so weitermachen", meinte der 33-jährige Franzose, der sein Liga-Comeback in Köln mit dem Tor zum 3:0 krönte. Ribery schwärmte vom Teamgeist, der unter Carlo Ancelotti herrsche: "Wir sind ein echtes Team. Wir wollen etwas zusammen gewinnen. Und wir haben eine Super-Beziehung zum Trainer. Wir lachen viel." Auch mit Alaba.

Die Münchner haben allen Grund dazu. Seit 16 Spielen und fast fünf Monaten sind sie ungeschlagen. Im Cup stehen sie im Halbfinale, in der Champions League vor dem Viertelfinal-Einzug. Das Rückspiel am Dienstag bei Arsenal gilt nach dem 5:1-Erfolg im Hinspiel als Formsache. Die Bayern wollen die Partie dennoch ernst nehmen. "Freundschaftsspiele gibt es nicht", betonte Ribery.

Die Spannung ist weg

In der Meisterschaft scheint elf Runden vor Schluss alles klar. Hinter Aufsteiger Leipzig fehlen Dortmund und Hoffenheim weiter 13 bzw. 15 Zähler auf die Bayern. "Sonderlich spannend wird die Saison nicht mehr werden", meinte auch Köln-Trainer Peter Stöger, der mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht unzufrieden war. "Mit der Dominanz und der Form, die die Bayern momentan ausstrahlen, ist es die normale Geschichte, wie es gelaufen ist."

Dabei gönnte Ancelotti sogar einigen Stars wie Mats Hummels, Arjen Robben oder Xabi Alonso eine Pause. Die zum Jahresauftakt aufgekommenen Zweifel an der Spielweise unter dem Italiener sind ohnehin längst verflogen. "Wir haben jetzt Vertrauen in uns", betonte Ancelotti, dem angesichts der bevorstehenden Rückkehr von Abwehrchef Jerome Boateng bald sogar der komplette Kader zur Verfügung steht. Alaba könnte damit statt wie in Köln in der Innenverteidigung wieder vermehrt als Linksverteidiger aufgeboten werden.