Der Play-off-Einzug der Heilbronner Falken gilt als große Sensation. Die ganze DEL2 spricht über das Team von Sportdirektor und Trainer Gerhard Unterluggauer. Mit zwei Siegen gegen Dresden (3:1 und 4:3) erreichten sie zum ersten Mal seit fünf Jahren das Viertelfinale. Zwei Mal verhinderte in den letzten vier Saisonen nur der "grüne Tisch" einen Abstieg. Und nun wartet Bietigheim - ein Derby wie KAC gegen VSV - im Play-off: „Es herrscht Ausnahmezustand, das wird richtig geil. Die ersten Spiele sind schon restlos ausverkauft. Aber wir bleiben klarerweise Außenseiter“, wirkt Unterluggauer euphorisiert, fügt aber hinzu: „Chancenlos sind wir aber nicht. Im Grunddurchgang hatten wir richtig enge Duelle. Und Play-off schreibt natürlich eigene Gesetze.“ Nicht zu unterschätzen sei der Umstand, dass sich die Falken bereits im Play-off-Modus befänden. "Bietigheim hatte zwar eine länger Pause, wir jedoch schon den Rhythmus einer Serie."

In Heilbronn trauert man schon jetzt Unterluggauer ein wenig nach, der einen potenziellen Abstiegskandidaten in die entscheidende Phase der Meisterschaft gehievt hatte. „Zu spät“, winkt der Villacher ab. Bekanntlich kehrt der Villacher kommende Saison zu seinem Stammklub zurück. Nebenbei bastelt er bereits am VSV-Kader für 2018/19, aktuell gilt seine Aufmerksamkeit jedoch ausschließlich Heilbronn. "Es wird an einem Gameplan getüftelt und Videos analysiert. Ich will einfach auf alles vorbereitet sein", schildert der 41-Jährige.

"Keine Fehler erlaubt"

Hinsichtlich VSV-Transfers gibt sich Unterluggauer bedeckt. Und er differenziert: Österreicher im Allgemeinen und Villacher im Speziellen hätten höhere Priorität als Imports. Warum? Einerseits gilt es für den VSV noch aus Verträgen auszusteigen. Andererseits will sich Unterluggauer selbst ein Bild von seinen zukünften Akteuren machen. So hat der Villacher nach Saisonende in Heilbronn einen Nordamerika-Trip avisiert. "Ich will mir die Spieler selbst ansehen. Der VSV kann sich bei den Einkäufen keine Fehler erlauben. Der Fokus liegt auf ECHL und AHL. Ich werde natürlich selektieren und dann erst die Reise planen", verrät Unterluggauer. Eine, für EBEL-Verhältnisse eher ungewohnte aber begrüßenswerte Vorgehensweise. In anderen Ligen gehört dies zu einer Jobbeschreibung eines Sportdirektors dazu.