Duelle zwischen dem KAC und Salzburg versprachen in der Vergangenheit stets Spannung pur, viel Emotion und vor allem offensives Eishockey von beiden Seiten. Aber das erste Finalspiel der „Best-of-seven“-Serie hatte einen doch merklich anderen Charakter, ähnelte eher einem Schachspiel. Selten zuvor traten die Roten Bullen derart defensiv auf wie an diesem Abend. Offensiv kam von den Gästen über die gesamte Spielzeit nicht viel, dafür verstanden sie es, die rot-weißen Passwege in der neutralen Zone nahezu perfekt zuzustellen und machten vor dem eigenen Tor dicht. Dementsprechend blieben aussichtsreiche Torchancen bis zum Ende Mangelware.

Den Rotjacken war die lange Pause nach dem 4:0-Sweep im Halbfinale gegen Pustertal nicht einmal zu Beginn anzumerken, sie brachten viel Energie aufs Eis und hatten mehr vom Spiel, zwingend wurden sie aber nur selten. Allerdings mussten sie auf Kapitän Thomas Hundertpfund verzichten, der aufgrund einer Oberkörperverletzung passen musste. Seinen Platz zwischen Fraser und Bischofberger nahm Finn van Ee ein. Clemens Unterweger in numerischer Überlegenheit, sowie Lukas Haudum in Unterzahl scheiterten vor der ersten Pause an Goalie Atte Tolvanen, auf der anderen Seite vergab Mario Huber gegen Sebastian Dahm. Auch im zweiten Drittel änderte sich der Spielverlauf nicht merklich, die Salzburger agierten weiterhin sehr kompakt, waren taktisch perfekt auf den KAC eingestellt.

Die beste Chance zum ersten Treffer ergab sich für die Heimischen im Schlussabschnitt. Nach einem überharten Check von Ryan Murphy gegen Matt Fraser wurde der Salzburger mit einer Fünf plus Spieldauerdisziplinarstrafe in die Kabine geschickt (49.), doch ausgerechnet in dieser Phase agierte die Mannschaft von Kirk Furey zu kompliziert, konnte kein Kapital aus der großen Strafe ziehen - im Gegenteil. Zweimal hatte der KAC Glück, dass sie in dieser Überlegenheit nicht in Rückstand gerieten. Doch Sebastian Dahm war zur Stelle und vereitelte einen wohl vorentscheidenden Rückstand.

Nach torlosen 60 Minuten,fiel die Entscheidung schließlich in der Verlängerung. Und in dieser zeigten die Mozartstädter schließlich ihre Kaltschnäuzigkeit. Nach dem der KAC den Puck lange nicht aus der eigenen befördern konnte, war Paul Huber plötzlich alleine vor dem Gehäuse und verwertete eine der wenigen Salzburger Torchancen auch völlig souverän zur doch schmeichelhaften Serienführung.