Auf seinem Pferd Fontainenoir konnte der Steirer Pepo Puch bei den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro die Gold-Medaille in der Para-Dressur gewinnen.
Dass sein Pferd Fontainenoir den Veterinär-Check am Samstag nicht bestanden hatte, bereitete dem 50-jährigen Reiter aus der Steiermark, der in der Schweiz verheiratet ist, kein Kopfzerbrechen. "Wir haben gewusst, dass alles passt", sagte Puch. Er sollte Recht behalten. Schon am Sonntag bei den Vorbewerben lieferte Puch auf Fontainenoir - Stute Fine Feeling kommt nicht zum Einsatz, ihr behagt das Fliegen weniger als dem Wallach - eine starke Leistung ab. Jetzt konnte der Medaillen-Anwärter seine starke Leistung mit Gold krönen.
Silber in der Para-Dressur geht an den Briten Lee Pearson (auf Zion), Bronze gewinnt die Dänin Stinna Kaastrup (auf Smarties). Puch schwärmt nach dem Erfolg von seinem neuen Pferd, das doch einen gewissen Unsicherheitsfaktor bedeutete: "Er ist noch nie so gut gegangen."
Spitzensport als Therapie
Puch hat Olympia-Erfahrung, er trat 2004 in Athen in der Vielseitigkeit für Kroatien an. 2008 erlitt er durch ein technisches Gebrechen einer Sturzweste eine inkomplette Querschnittlähmung. Bei den Paralympics 2012 in London konnte der Obersteirer eine Gold- und eine Bronze-Medaille gewinnen.
Puchs Leitspruch "Was denkbar ist, ist machbar" half ihm auf dem Weg zurück und ermöglicht jetzt die dritte Paralympics-Medaille des Obersteirers. "Durch Denken der Bewegung habe ich zuerst den linken großen Zeh zum Zittern gebracht, nach sechs Monaten konnte ich den linken Arm zur Nase heben", erzählte der 50-Jährige.
Reiten wäre für den Familienvater auch ohne Topsport nicht wegzudenken, es ermöglicht ihm größere Lebensqualität. "Wenn ich sechs Wochen nicht reite, dann kann ich nicht gehen und sitze im Rollstuhl", erklärte Puch. "Aber durch das Reiten kommt der Gehreflex zurück."