Ein kurzes Raunen ging am 21. April durch den Sitzungssaal des Zeltweger Rathauses, als bei den Vorschlägen für die Wahl zum Bürgermeister der Name Günter Reichhold fiel. Der Sozialdemokrat wurde von den Freiheitlichen vorgeschlagen, denn: „Wir wollen die Roten unterstützen, aber mit einer anderen Spitze“, so Thomas Tragner, FPÖ. Reichhold sagte noch vor dem Gang zur Wahlurne, dass er das Bürgermeisteramt derzeit nicht anstrebt: „Ich möchte meine wenige Freizeit mit meiner Familie verbringen.“
Die Gemeinderatswahl im März ergab folgendes Ergebnis: SPÖ 11 Mandate, ÖVP 6, FPÖ 5, KPÖ 2 und Grünen-Liste 1. Insgesamt gab es bei der konstituierenden Sitzung drei Vorschläge: die SPÖ nominierte Hermann Dullnig und die ÖVP Helmut Ranzmaier. Zwei Gemeinderäte, die Freiheitlichen Christian Unterweger und Wolfgang Grabenbauer, waren bei der Sitzung nicht anwesend. Somit wählten 23 Mandatare den Vorstand. Bei der Bürgermeisterwahl erhielt Dullnig 14 Stimmen, Ranzmaier sechs und Reichhold drei.
Somit wurde Dullnig von den Mandataren der Sozialdemokraten und vermutlich der Kommunisten zum Bürgermeister gemacht – sowie mit der Stimme von Rudolf Standfest, der fünf Jahre für die Freiheitlichen im Gemeinderat saß. Nach internen Zerwürfnissen ist er aber kein Parteimitglied mehr – und hält nun ein „wildes Mandat“.
Einstimmigkeit war bei der Sitzung für Zeltwegs Gemeinderäte kein Thema: Siegfried Simbürger (SPÖ) wurde mit 16 gültigen Stimmen zum ersten Vizebürgermeister gewählt. Zweiter Vizebürgermeister wurde Helmut Ranzmaier mit 12 gültigen Stimmen, Kassier Robert Steinbrugger (SPÖ) mit 14 und Stadtrat Wolfgang Grabenbauer mit 13 Stimmen.