Es ist keine einfache Situation für die Grazer E-Mobility-Gesellschaft. Auf der einen Seite hat man alle Vorgaben erfüllt und übertroffen. Auf der anderen ist sich die Autoindustrie alles andere als klar darüber, wie sie E-Mobilität zu einem Geschäftsmodell entwickeln kann.
Die Grazer e-Mobility-Gesellschaft spielt dabei die Rolle eines Teilchenbeschleunigers: Mit Ideen und Konzepten soll sie die E-Mobilität salonfähig machen. Geschäftsführer Robert Schmied konnte zufrieden eine Zwischenbilanz legen (Ende 2015 wird abgerechnet). Die nackten Zahlen für Graz: das Ziel waren 250 E-Autos. Heute steht man bei 330 – Ziel übertroffen. Bei den Einspurigen liegt man mit 480 E-Bikes und Pedelecs auch über Plan. Außerdem: 453 Ladestationen und 13 Photovoltaik-Anlagen stehen im Raum Graz. Damit könnte man laut Bericht an den Aufsichtsrat 1128 Autos mit Strom versorgen.
Die e-Mobility-Gesellschaft ist aber auch als Think Tank zu verstehen: mit Hilfe einer Mobility Simulator App kann man testen, ob das Fahr-/Bewegungsprofil sich überhaupt mit einem E-Mobil erfüllen lässt. Die E-Mobility-Gesellschaft hat sogar eine eigene Fuhrpark-Management-Software für e-Fahrzeuge entwickelt, mit der Fahrzeugpools genützt werden können.
Aber das ist erst der Anfang: getüftelt wird nun an der Vernetzung von E-Autos, Öffis und Fahrzeugsharingmodellen. Ziel ist, die individuelle Mobilität durch Apps zu vereinfachen.
Schmied will diese Vorhaben zwar nicht bestätigen, aber Tatsache ist: viele fertige Pläne liegen in der Schublade. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die e-Mobilitäts-Gesellschaft zu einem Mobilitäts-Entwickler innerhalb der Holding transformiert wird.