Für Dominic Thiem ist am Donnerstag im Achtelfinale des ATP-Masters-1000-Tennis-Turniers in Rom Endstation gewesen. Der Niederösterreicher musste sich dem Schweizer Stan Wawrinka nach hartem Kampf in fast 1:38 Stunden 6:7,4:6 geschlagen geben. Dank 90 gesammelter Punkte wird der 21-Jährige in der Weltrangliste Andreas Haider-Maurer aber wieder als ÖTV-Nummer-Eins ablösen.

Durch die Niederlage verpasste Thiem ein prestigeträchtiges Viertelfinal-Duell mit dem spanischen Sandplatzkönig Rafael Nadal, der den US-Amerikaner John Isner 6:4,6:4 besiegte. Gegen Wawrinka war es die zweite Niederlage im dritten Masters-1000-Aufeinandertreffen nach jener in Paris Ende Oktober 2014 mit 4:6,6:7(6) in der zweiten Runde. Den bisher einzigen Sieg gegen den Ranglisten-Neunten hatte Thiem im Mai 2014 in der zweiten Madrid-Runde gefeiert.

Entscheidung im Tiebreak

Thiem und Wawrinka konnten sich im ersten Satz lange Zeit auf ihren Aufschlag verlassen. Die jeweils einzige Breakmöglichkeit blieb ungenützt, weshalb die Entscheidung im Tiebreak fiel. Dort führte der Schweizer schnell mit 3:0 und ließ sich diesen Vorteil nicht mehr nehmen, er nutzte seinen zweiten Satzball zum 7:3. Im zweiten Durchgang war Wawrinka bei seinem Service unantastbar. Der in der Rangliste auf Position 49 liegende Thiem gab zum 2:3 einmal seinen Aufschlag ab und konnte diesen Nachteil nicht mehr aufholen. Wawrinka nutzte gleich seinen ersten Matchball.

Der Schweizer machte bei seinem ersten Aufschlag 94 Prozent der Punkte, Thiem demgegenüber nur 68 Prozent. Während die Bilanz an unerzwungener Fehler mit 27:26 für den ehemaligen Australien-Open-Sieger ziemlich ausgeglichen war, schaffte der Schweizer mit 28:14 deutlich mehr Winner als sein Gegner. Für Thiem hat sich der Auftritt in dem mit fast 3,3 Millionen Euro dotierten Sandplatz-Event auch finanziell gelohnt, erhielt er doch ein Preisgeld in der Höhe von 40.930 Euro. Kommende Woche steht Thiem beim Turnier in Nizza auf der Startliste.

Murray und Williams mussten passen

Andy Murray hat am Donnerstag vom Rom-Masters zurückgezogen. Vor seinem Achtelfinalspiel gegen den Belgier David Goffin gab der Weltranglisten-Dritte aus Schottland bekannt, dass er sich schon in der Früh müde und dann nach 40-minütigem Training so geschwächt gefühlt habe, dass er nicht antreten werde. "Es macht keinen Sinn. Unter solchen Umständen ist es riskant, weiterzuspielen", sagte Murray.

Murray hatte vor kurzem in München seinen ersten Sandplatztitel überhaupt gewonnen und nur sechs Tage später am vergangen Sonntag beim Masters-1000-Turnier von Madrid mit einem klaren Finalsieg über Rafael Nadal überrascht. Seitdem wird Murray als Mitfavorit für die kommenden French Open in Paris (ab 24. Mai) gehandelt. "Die vergangenen Wochen waren sehr lange für mich. Die längsten in meiner Sandplatz-Karriere", erklärte Murray.

Aber auch bei den Damen gab es eine prominente Aufgabe. So konnte Titelverteidigerin Serena Williams wegen einer Verletzung am rechten Ellebogen nicht zur ihrer Achtelfinal-Partie gegen Landsfrau Christina McHale antreten. "Ich habe damit seit der Vorwoche in Madrid Probleme", erklärte Williams, die das Turnier in Rom in den vergangenen zwei Jahren gewonnen hat. "Es war eine schwierige Entscheidung für mich. Aber für Paris sollte ich fit sein."

Masters-Turnier in Rom, Ergebnisse:
Damen, 2. Runde:
Petra Kvitova (CZE-4) - Karin Knapp (ITA) 6:3,4:6,7:6(1)
Achtelfinale:
Christina McHale (USA) - Serena Williams (USA-1) w.o. Maria Scharapowa (RUS-3) - Bojana Jovanovski (SRB) 6:3,6:3
Simona Halep (ROM-2) - Venus Williams (USA-14) 6:2,6:1
Carla Suarez Navarro (ESP-10) - Eugenie Bouchard (CAN-6) 6:7(2),7:5,7:6(7)
Petra Kvitova (CZE-4) - Jelena Jankovic (SRB-16) 6:3,6:2
Alexandra Dulgheru (ROM) - Jekaterina Makarowa (RUS-8) 6:4,6:3
Daria Gavrilova (RUS) - Timea Bacsinszky (SUI) 6:4,7:6(0)

Herren, Achtelfinale:
Stan Wawrinka (SUI/8) - Dominic Thiem (AUT) 7:6,6:4
Novak Djokovic (SRB-1) - Thomaz Bellucci (BRA) 5:7,6:2,6:3 Kei Nishikori (JPN-5) - Viktor Troicki (SRB) 6:4,6:3
Roger Federer (SUI-2) - Kevin Anderson (RSA-15) 6:3,7:5 David Ferrer (ESP-7) - Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 6:1,6:3
Rafael Nadal (ESP-4) - John Isner (USA-16) 6:4,6:4
David Goffin (BEL) - Andy Murray (GBR/2) w. o.
Tomas Berdych (CZE-6) - Fabio Fognini (ITA) 6:3,3:6,7:6(2)