Drei Niederlagen in Serie ist für den SK Sturm ein ungewohntes Gefühl. Die jüngste Mini-Niederlagen-Serie kassierten die Schwarz-Weißen im Frühjahr 2013. Also ist es nicht verwunderlich, dass in Graz von einer kleinen Krise geredet wird. Die 0:2-Niederlage in Mattersburg hat einmal mehr gnadenlos die Schwachstellen im Grazer Spiel aufgedeckt. Individuelle Fehler im Abwehrverhalten und fehlende Entschlossenheit im Angriff ziehen sich wie ein roter Faden durch das schwarze Spiel in der gesamten Saison. Franco Foda sagte nach dem Spiel, dass seine Mannschaft vor dem Spieljahr überbewertet wurde, und erklärte: „Wenn jeder Spieler in jedem Spiel ans Limit geht, können wir die Top vier erreichen. Aber einige Spieler haben noch Luft nach oben.“

Ärger über einfache Fehler

Es ist eine nette Umschreibung für eine matte Leistung in Mattersburg. Es fehlt an Leidenschaft, an Entschlossenheit, an Mut und teilweise am Können. Der Unglücksrabe des Herbstes, Martin Ehrenreich, dessen Fehler die Niederlage eingeleitet hat, sagte offen und ehrlich: „Vor meinem Rückpass habe ich einen Schlag bekommen. Wir brauchen aber nichts mehr schönreden. Das, was wir derzeit zusammenspielen, ist null Komma Josef.“

Und wahrlich ist kaum ein Sturm-Spieler in der Lage, das Leistungspotenzial abzurufen. Michael Esser ist noch ein Fels in der Brandung, und kann doch wenig ausrichten. „Es ist ärgerlich, dass unsere einfachen Fehler immer bestraft werden. Wir müssen jetzt dranbleiben und uns das derzeit fehlende Glück wieder erarbeiten“, sagte der Deutsche. Und Lukas Spendlhofer bekrittelt die vielen Abspielfehler und „dass wir uns nach dem Rückstand nicht aufbäumen konnten“. Mattersburg bekam mit dem 1:0 die zweite Luft, Sturm hingegen ging sichtbar der Atem aus. Es gibt viel zu tun bei Sturm vor dem nächsten Spiel am Samstag gegen die Wiener Austria.

Potzmann und Spendlhofer im Krankenhaus

Ob Foda die Mannschaft umstellen wird, hängt davon ab, wer gut trainiert, Selbstvertrauen vermittelt und fit ist. Denn Marvin Potzmann (Rückenbeschwerden) und Lukas Spendlhofer (anhaltendes Nasenbluten nach einem Schlag) mussten noch gestern ins Krankenhaus gebracht werden.

CLAUS HOLLMANN