Gegen den 13-fachen Meister fand Sturm Graz gut in die Partie. Die Grazer attackierten früh, vor allem Sandi Lovric und Marc Andre Schmerböck war sehr aktiv und erarbeiteten sich einige Bälle. Durch die offensive Orientierung fand Sturm recht rasch eine Chance vor durch Sascha Horvath, der einen Patzer von Besiktas-Torwart Cenk Gönen nicht nutzen konnte. Nach dieser Chance flachte das Spiel ab, beide Mannschaften spielten eine ruhige erste Halbzeit ohne nennenswerte Chancen. Die schönste Aktion war das Freistoßtor von Anel Hadzic, der aus 16 Metern einen ruhenden Ball gefühlvoll verwertete (37.).

In Hälfte zwei war anfangs Besiktas Istanbul das bessere Team – was sie jedoch nur in mehr Ballbesitz ummünzen konnten. Sturm hatte weniger vom Spiel und kam kaum nach vorne. "Das Ergebnis war positiv. Aber die Art und Weise, wie wir es eingefahren haben, hat mich nicht zu hundert Prozent zufriedengestellt", sagte Franco Foda nach dem Spiel. Zu lässig, zu wenig zielstrebig sei seine Mannschaft gewesen. Das zweite Tor der Grazer war Produkt des Zufalls: Donis Avdijaj brachte einen Freistoß zur Mitte, den Danijel Klaric auf das Tor lenkte. Nur durch entsprechendes Zutun durch Simon Piesinger, der den Torwart der Türken ablenkte, ging der Ball in das Tor (73.) – Prädikat: kurios.

Der gute Zweck steht im Vordergrund

David Schloffer hatte in den Schlussminuten noch eine Chance – abgesehen davon erzwang Sturm jedoch kaum Chancen aus dem Spiel heraus. "In der Meisterschaft müssen wir geradliniger, weniger verspielt agieren. Wir müssen noch einige Dinge besprechen, um unsere Sache am Wochenende besser zu machen", war der Sturm-Trainer nach dem Spiel kritisch. Doch er erinnerte auch an den eigentlichen Sinn des Spieles: "Wir spielten für einen guten Zweck. Das hat Priorität." 4627 Zuschauer kamen in das Stadion und spenden damit einen Teil des Eintrittsgeldes an Opfer und Hinterbliebene der tragischen Amokfahrt in Graz.