"Diese Entscheidung betrifft alle 20 Bundesligavereine. Sie ist zwar durch das Regulativ gedeckt, aber bis jetzt wurden die Tatsachenentscheidungen respektiert", meinte Goldbrich und fragte: "Was bedeutet das in Zukunft für die Bundesliga? Was passiert, wenn jemand die fünfte Gelbe Karte kriegt, es aber kein Foul war?"
Für den General Manager von Sturm Graz stellt sich mit der Begnadigung von Martin Hinteregger die Frage, warum die Bundesliga dann nicht eine Neuaustragung anstrebe. "Eine in der 74. Minute gezeigte Rote Karte ist spielentscheidend. Womöglich wäre Salzburg jetzt schon Meister. Das ist auch für uns entscheidend im Kampf um den Europacup", meinte Goldbrich und schloss am Ende seiner Wutrede: "Ist der Videobeweis in Zukunft zulässig?"
"Was ist auf dem Weg in die Kabine passiert?"
"Man zeigt ihm (Schüttengruber, Anm.) das Video auf Sky und er steht fünf Mal zu seiner Entscheidung. Jetzt muss mir wer erklären: Was passiert da auf dem Weg in die Kabine, wo er seinen Bericht schreibt, dass er schlussendlich von einer Fehlentscheidung schreibt? Welche göttlichen Anrufe hat er da gekriegt von Sedlacek (Vorsitzender der ÖFB-Schiedsrichterkommission, Robert Sedlacek, Anm.) oder Stuchlik (Referee-Manager Fritz Stuchlik, Anm.), oder was ist da auf dem Weg passiert?", wetterte Goldbrich, der nicht von einem "Skandal" sprechen wollte. "Aber es ist doch sehr dubios, wie die Dinge hier laufen."
Hinteregger war bei Salzburgs 2:2 in Altach von Schiedsrichter Manuel Schüttengruber ausgeschlossen und am Montag vom Senat 1 der Bundesliga freigesprochen worden. Man sei nach Prüfung des Sachverhaltes zur Auffassung gelangt, dass es sich beim Ausschluss um eine offensichtlich falsche Entscheidung handelte. Dies habe Schüttengruber in seinem Bericht bestätigt, teilte die Bundesliga mit. Die Bundesliga hatte in ihrem Entscheid jedoch nicht die Rote Karte als Tatsachenentscheidung widerlegt, sondern lediglich die gemäß der Rechtspflegeordnung des ÖFB "verpflichtende Sperre von mind. dem nachfolgenden Pflichtspiel" aufgehoben.
Sturm verstärkt sich mit Potzmann
Neben Martin Hinteregger war auch ein weiterer Spieler in Graz Thema: Marvin Potzmann. Der 21-Jährige verlässt mit Saisonende den SV Grödig und wechselt ablösefrei zu Sturm Graz, wo er einen Zwei-Jahres-Vertrag plus Option auf ein weiteres unterschreibt.
Am 22. Mai 2011 debütierte der Mittelfeldspieler beim SV Mattersburg in der höchsten Spielklasse Österreichs. Der damalige Gegner der Burgenländer war übrigens der Kapfenberger SV. Nach dem Abstieg der Mattersburger im Jahr 2013 wechselte er nach Grödig und stieg mit den Salzburgern auf.