Sturm Graz hat am Samstag zum Auftakt der 24. Runde der Fußball-Bundesliga einen verdienten 2:0-(0:0)-Heimerfolg gegen den Wolfsberger AC gefeiert. Die Steirer siegten dank Treffern von Roman Kienast (64.) und Thorsten Schick (80.) und lösten damit die Kärntner als Tabellenvierter ab. Beide Teams beendeten die Partie in Unterzahl.

WAC-Verteidiger Michael Sollbauer (8.) und Sturm-Mittelfeldmann Marko Stankovic (70.) sahen in einem mäßigen Match vor knapp 9.000 Zuschauern Rot. Sturm ist nach dem Sieg bereits vier Heimspiele in Serie unbesiegt, der WAC hat hingegen schon sechs Auswärtspartien nicht mehr gewonnen.

Fünf Änderungen

Sturm-Trainer Franco Foda nahm im Vergleich zum 2:1-Heimerfolg gegen die Austria gleich fünf Änderungen in seiner Startformation vor. So rückte u.a. Doppeltorschütze Simon Piesinger in die Mannschaft, in der Offensive bekam der flinke Bright Edomwonyi den Vorzug gegenüber Kienast, der zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen musste.

Bei den Gästen musste WAC-Coach Dietmar Kühbauer mit Joachim Standfest (gesperrt), Boris Hüttenbrenner, Manuel Weber und Tadej Trdina gleich vier Stammspieler ersetzen. Die Kärntner hatten in der Anfangsphase auch Probleme, WAC-Goalie Alexander Kofler musste gegen Thorsten Schick (2.) und Andreas Gruber (12.) glänzen.

Torraub

Zudem sah WAC-Kapitän Sollbauer Rot, weil er den durchbrechenden Edomwonyi mit der Hand an die Schulter griff und somit stoppte (8.). Abwehrkollege Michael Berger war zwar ebenfalls mit von der Partie, Schiedsrichter Harald Lechner entschied dennoch auf Torraub. Kühbauer schickte danach mit Daniel Drescher einen zusätzlichen Defensivmann auf den Rasen.

Sturm hatte knapp 75 Prozent Ballbesitz, zeigte jedoch zu wenig Durchschlagskraft und fand trotz Überzahl bis zur Pause keine nennenswerte Chance mehr vor.

Wadenbeinbruch bei Putsche

Für die zweite Spielhälfte warf Foda dann mit Kienast einen weiteren Stürmer in die Schlacht. In der 64. Minute war der Joker nach Hereingabe des starken Piesinger von der rechten Seite zur Stelle und vollendete aus fünf Metern zum vorentscheidenden 1:0. Spannend wurde es nur kurz - weil Stankovic den Kärntner Roland Putsche von hinten attackierte (70.), musste Sturms-Mittelfeldmann ebenfalls mit Rot vom Platz. Im ersten Moment dachte auch der gesperrte WAC-Akteur Joachim Standfest: "Ich glaube, die zweite Rote war eher eine Kompensation." Mittlerweile ist klar: Putsche hat sich das Wadenbein gebrochen. Das 2:0 durch Thorsten Schick (80.) stellte den Endstand her.

Stimmen:
Franco Foda (Sturm-Trainer): "Ich bin sehr froh und glücklich über den Sieg. Es war das erwartet sehr enge Spiel. Der WAC hat sehr gut verteidigt, wir hatten vor der Pause keine Präsenz in der 'box'. Stankovic hat die Situation falsch eingeschätzt, er ärgert sich über den Ausschluss selbst am meisten. Aufgrund der englischen Wochen wollte ich frische Kräfte bringen, ich bin froh, dass es funktioniert hat."

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): "Die Rote Karte für Sollbauer war definitiv eine Fehlentscheidung. Damit konnten wir mit Sturm nicht mehr auf Augenhöhe sein. 60 Minuten in Unterzahl, das war Schwerstarbeit für meine Spieler. Es tut mir leid für meine Mannschaft, ich kann ihr nichts vorwerfen."

Spieldaten:
Sturm:
Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic (46. Kienast), Piesinger - Schick, Stankovic, Gruber (81. Offenbacher) - Edomwonyi (60. Avdijaj).

WAC: Kofler - Berger, Sollbauer, Rnic, Palla - Putsche (76. Silvio), Schwendinger - Seebacher, Jacobo (14. Drescher), Wernitznig - Kerhe (79. Zulj).

Tore: Kienast (64.), Schick (80.)

Rote Karten: Stankovic (70./Foul) bzw. Sollbauer (8./Torraub)