Ivica Vastic wirkt richtig entspannt. Seine neue Kurzhaarfrisur lässt den 45-Jährigen jung wirken, dynamisch. „Wir freuen uns schon auf die Liga und die Herausforderung. Wir sind richtig neugierig“, sagt Vastic. Er scheint angekommen zu sein in Mattersburg und in seiner Rolle als Trainer. Das erste harte Jahr im Burgenland und die darauffolgende, erfolgreiche Saison haben den einstigen Starspieler des SK Sturm reifen lassen.

Mannschaft gehalten
Und die Mattersburger haben ihr Erfolgsrezept gefunden. Kontinuität heißt die Formel, mit der sie im Spieljahr 2013/14 den Klassenerhalt geschafft haben und in der Saison 2014/15 souverän den Titel holen konnten. „Wir haben die Mannschaft kaum verändert, Leistungsträger gehalten und den Kader nur um zwei Spieler aufgestockt“, sagt Vastic. Mario Grgic von Kapfenberg und Florian Templ vom LASK sind neu im Team. „Wir haben kaum Spieler mit Bundesliga-Erfahrung, aber alle sind neugierig und hungrig“, sagt Vastic. In den vergangenen Spielzeiten hat der Aufsteiger im ersten Jahr „ganz oben“ immer gute Leistungen gebracht. Altach im abgelaufenen Spieljahr, davor Grödig und der WAC. „Diesen Trend wollen wir versuchenfortzusetzen“, sagt der einstige ÖFB-Nationalspieler.

Er freut sich auf die Rückkehr in die Bundesliga, in der er mit der Wiener Austria schon gewesen war. 19 Spiele durfte er die sportlichen Geschicke der „Violetten“ leiten. Der damalige vierte Tabellenplatz wurde „von einigen als Misserfolg gewertet. Ich sah und sehe es anders“, sagt Vastic und erklärt: „Es war der Grundstein für den Meistertitel ein Jahr darauf.“ Aber Vastic möchte ohnehin nicht von der Vergangenheit reden. Er beschäftigt sich mit der Zukunft. Und die heißt für ihn Mattersburg.

Keine Prognose
Von Spiel zu Spiel möchten die Burgenländer leben. Ein Plan, der sie in der abgelaufenen Saison zum Titel geführt hat. Seine Spieler haben Potenzial, sind körperlich fit und charakterlich in Ordnung. „Ich habe Vertrauen in meine Spieler, deshalb haben wir auch die Mannschaft kaum verändert. Sie sollen zeigen, dass sie auch die Qualität für die Bundesliga haben“, sagt Vastic.

Vertrauen, gegenseitiger Respekt und Ehrlichkeit sind auch die Faktoren, die der Coach von den Spielern einfordert und selbst vorlebt. „Das Verhältnis zwischen Trainer und Spielern muss respektvoll sein. Wie in einer guten Ehe“, sagt Vastic. Auf eine Prognose, wie sich Mattersburg in der Bundesliga schlagen wird, lässt sich der Ivo nicht ein und sagt: „Ich kann ja auch kein warmes Wasser erfinden.“

PETER KLIMKEIT