Nichts wurde aus dem erhofften Überraschungssieg von Rapid Wien über den FC Valencia. Die Spanier besiegten die Wiener nach dem 6:0 im Hinspiel auch in Wien deutlich mit 4:0 und machten damit auch österreichische Hoffnungen auf einen zweiten Qualifikationsplatz in der Champions-League-Saison 2017/18 zunichte.

Bevor es sportlich zur Sache ging, fielen spanische Fans allerdings negativ auf. 15 Valencia-Fans randalierten in der Wiener Innenstadt und warfen mit Flaschen um sich, konnten aber von der Exekutive abgeführt werden.

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Rapid-Fans hingegen sorgten für einen Plakat-Skandal. Beim Hinspiel in Valencia durften sie ihre Banner nicht mit in das Stadion nehmen und mussten draußen bleiben - als Reaktion darauf zeigten sie beim heutigen Rückspiel m Happel-Oval Plakate, auf denen "Puta Valencia" ("Hure Valencia") und "Die ganze Welt muss wissen, dass Damia Vidagany & Julian Suescun (Anm.: Sicherheitsbeauftragter und Pressesprecher von Valencia) Hurensöhne sind" auf spanisch zu lesen war. Mit einem letzten Plakat ("An die Verantwortlichen von Valencia CF: Jeder Einzelne wird zur Verantwortung gezogen") drohte man gar den Spaniern.

Wöber überzeugte beim Debüt

Zurück zum Sportlichen - auch da gab es eine Überraschung: Rapid-Trainer Zoran Barisic beordete Maximilian Wöber in die Startelf - der 18-Jährige durfte somit in der Europa League gegen Valencia seine ersten Einsatzminuten im Profikader der Wiener absolvieren. Und gegen das Team der Primera Division tat er das ordentlich, erlaubte sich als linker Außenverteidiger in der Defensive keine Patzer und versuchte sich auch mutig im Angriff in Szene zu setzen.

Nach einer ereignisarmen ersten Spielhälfte gewann das Spiel erst nach der Pause an Spannung. Stefan Schwab hatte nach Alar-Flanke eine Riesenchance per Kopf (55.), Valencia-Torhüter Mathew Ryan parierte aber. Dann drehten die Spanier auf: Rodrigo trifft zum 1:0, nachdem die Wiener beim Versuch, eine Abseitsfalle zu stellen, scheiterten (59.). Bei den beiden weiteren Toren von Sofiane Feghouli (64.), Pablo Piatti (72.) und Ruben Vezo (88.) offenbarten die Spanier Schwachstellen in der Wiener Defensive.

Große Kluft

Zu diesem Zeitpunkt fehlte den Rapid-Spielern längst die Konzentration. Für die Wiener war nichts mehr zu holen. Die beiden Duelle gegen Valencia zeigten auf, wie groß die Kluft zwischen österreichischen Vereinen und europäischen Topklubs tatsächlich ist.