Das Innenministerium hat jetzt die vorläufigen Asylzahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Demnach wurden rund 90.000 Ansuchen gestellt und damit um gut 200 Prozent mehr als im Jahr davor, als 28.000 Anträge abgegeben wurden.

Höchstwert zur Ungarn-Krise

An den historischen Höchstwert von 170.000 im Jahr 1956 zur Zeit der Ungarn-Krise kam man freilich nicht heran. Allerdings ist es doch schon lange Zeit her, dass auch nur annähernd so viele Flüchtlinge nach Österreich kamen. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 wurden gerade einmal 11.012 Anträge gezählt.

Größte Flüchtlingsgruppe waren über das ganze Jahr gerechnet Afghanen mit 25.202 Anträgen. Knapp dahinter folgen mit 25.064 Ansuchen Syrer. Schon abgeschlagen auf Platz drei liegen Iraker mit 13.528 Anträgen. Alle anderen Gruppen haben weit weniger als 10.000 Ansuchen abgegeben.

Hunderte Flüchtlinge zurückgeschickt

Bayerns Polizei schickt täglich Hunderte Flüchtlinge nach Österreich zurück, weil diese nicht in Deutschland, sondern anderswo einen Asylantrag stellen wollen. Seit Jahreswechsel wurden laut Polizei täglich "rund 200 Flüchtlinge von Deutschland nach Oberösterreich zurückgeschoben, Tendenz steigend".

Auch an der österreichisch-slowenischen Grenze werden immer wieder Flüchtlinge abgewiesen. So waren es an der Grenze Kärntens mit Slowenien seit Jahresbeginn 1.652 Menschen. Bundeskanzler Werner Faymann will prüfen lassen, inwiefern man Wirtschaftsflüchtlinge schon an der Grenze zu Österreich stoppen kann. Lesen Sie mehr dazu und über die Antwort der Innenministerin Johanna Mikl-Leitnerhier.