Spaniens Wirtschaft steckt immer tiefer im Abwärtsstrudel: Die Arbeitslosigkeit des Landes kletterte Anfang 2013 auf einen Rekordwert, wie das nationale Statistikamt am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg im ersten Quartal stärker als erwartet auf 27,2 Prozent, nach 26 Prozent Ende 2012. Rund 6,2 Millionen Menschen haben derzeit keinen Job.
Dauer-Rezession
Spanien kommt derzeit nicht aus der Rezession heraus. Der Internationale Währungsfonds sagt dem kriselnden Euro-Land für 2013 ein Schrumpfen der Wirtschaftskraft von 1,6 Prozent voraus. Und in dem krisengeplagten Euroland wird sich die Rezession in diesem Jahr noch einmal verschlimmern. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit hat horrende Ausmaße angenommen.
Österreich hat die niedrigste Arbeitslosenquote in der EU. Dennoch gebe es wenig Grund zur Freude. "Österreich ist sicher kein Musterschüler", so Martin Mair, Obmann des Vereins "Aktive Arbeitslose", bei einer Pressekonferenz heute, Donnerstag. Europaweit werden Sozialsysteme abgebaut, Arbeitslose verlieren ihre Sicherheitsnetze, der Konkurrenzkampf wird immer härter, klagte Mair. Um für diese Probleme zu sensibilisieren, findet heute die "Erste Wiener Internationale Arbeitslosenkonferenz" statt.
Nackte Zahlen
Die nackten Zahlen sprechen jedenfalls für Österreich. Hierzulande liegt die Arbeitslosenquote nach Eurostat-Berechnung bei etwa fünf Prozent. In Spanien und Griechenland ist dagegen mehr als jeder Vierte ohne Job. Mair traut diesen Zahlen nicht. Sie seien unvollständig. In die Statistik kommen nämlich nur jene, die sich arbeitssuchend gemeldet sind. "Kranke, Gesperrte, Menschen die unbezahlt arbeiten - die fallen alle aus den Zahlen", sagte Mair.
Die "echte" Arbeitslosenquote schätzt er um 60 Prozent höher als die offiziellen Zahlen. Davon abgesehen gebe es Tausende von Menschen, die mit ihrem Job unzufrieden sind und eigentlich auch auf Jobsuche sind.