Insgesamt werden derzeit weltweit rund 60 Millionen Flüchtlinge gezählt. Die Zahl der jährlichen Flüchtlingspopulation wird mit 19,6 Millionen beziffert. Demnach müssten dem Ban-Plan zufolge knapp zwei Millionen Flüchtlinge pro Jahr eine neue Heimat erhalten. "Mit einer ausgewogenen Verantwortungsaufteilung würde es keine Probleme für die Gastländer geben", sagte der UN-Chef. "Wir können es uns leisten zu helfen, wir wissen was zu tun ist, aber zu oft stehen Gleichgültigkeit und Fremdenfeindlichkeit im Weg."

Der UN-Plan zur globalen Umverteilung soll auf einem Gipfel am 19. September angenommen werden, gefolgt von einer Konferenz, bei dem die Länder Zusagen machen sollen, wie viele Flüchtlinge sie aufzunehmen bereit sind. US-Präsident Barack Obama wird die Konferenz leiten. In der aktuellen Flüchtlingskrise haben die USA bisher erst wenige syrische Flüchtlinge aufgenommen.

"UN-Vorschlag könnte Wende bringen"

Amnesty International begrüßte den Vorschlag der UNO. "Er könnte die Wende bringen", sagte der Vizedirektor der Menschenrechtsorganisation, Sherif Elsayed-Ali, am Montag. Wenn vorher feststehe, wie die Flüchtlinge verteilt werden, könnte es die Krise entschärfen, "bevor sie akut wird".

Derzeit beherbergen acht Länder mehr als die Hälfte der Flüchtlinge: Die Türkei, Pakistan, der Libanon, der Iran, Äthiopien, Jordanien, Kenia und Uganda.