Mindestens 500 bewaffnete Kämpfer haben offenbar am Mittwoch die türkisch-syrische Grenze überquert, um den Fall der Stadt Azaz in der Provinz Aleppo zu verhindern. Laut "Syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte" handelte es sich bei den Bewaffneten um Rebellen und Islamisten. Demnach passierten die Kämpfer "unter Aufsicht der türkischen Behörden" den Grenzübergang Bab al-Salam.

350 Kämpfer am Sonntag

Bereits am Sonntag hatten laut der Beobachtungsstelle knapp 350 Kämpfer mit schwerem und leichtem Gerät zur Verstärkung die türkisch-syrische Grenze passiert. Die der syrischen Opposition nahestehende Organisation mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen von einem Netzwerk vor Ort.

Offensive von Syrien und Russland

In der nördlichen Provinz Aleppo, lange Zeit eine Hochburg der Rebellen, läuft derzeit eine Offensive der syrischen Regierungstruppen mit Unterstützung russischer Luftangriffe. Auch die Kurden rücken dort vor. Die Rebellen halten nun nur noch die Stadt Azaz unweit der Grenze zur Türkei und weiter im Süden Marea.

In den vergangenen Tagen konnten die von den Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) die Stadt Tall Rifaat nahe der türkischen Grenze einnehmen. Die türkische Armee setzte den Beschuss der kurdischen Stellungen in Syrien fort. Ankara befürchtet ein weiteres Erstarken der Kurden in Syrien und letztlich die Ausrufung eines autonomen Kurdenstaats an der türkischen Grenze.