"Es ist wichtig, dass Russen und Türken direkt miteinander sprechen und Maßnahmen ergreifen, um eine Eskalation zu vermeiden", sagte ein US-Außenamtssprecher am Montag.

Die USA fordern ein Ende der russischen Luftangriffe in Syrien, sehen aber auch die türkischen Angriffe auf die Kurden mit Sorge. Die türkische Armee beschießt seit Tagen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Norden Syriens, um zu verhindern, dass sie ihr Gebiet ausdehnen. Ankara betrachtet die YPG als syrischen Ableger der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), während der Westen sie als wichtigen Verbündeten gegen die Dschihadisten sieht.

Luftangriffe auf Kurden

Russland wiederum unterstützt zwar den syrischen Machthaber Bashar al-Assad, fordert aber, die kurdischen Rebellen an den Friedensgesprächen zu beteiligen. Am Montag beschuldigte Russland die Türkei wegen ihrer Luftangriffe auf die Kurden in Syrien der "Unterstützung des internationalen Terrorismus", während die Türkei Russland vorwarf, sich wie eine "Terrororganisation" zu benehmen.

Die türkische Luftwaffe startete unterdessen gemeinsam mit den Streitkräften Saudi-Arabiens eine fünftägige Luftabwehrübung. Sechs saudiarabische Kampfflugzeuge vom Typ F-15 würden an dem Manöver in der zentralen Region Konya teilnehmen, erklärte das türkische Militär. Die seit längerem geplante Übung fällt mit einer Debatte über eine türkisch-saudiarabische Bodenoffensive in Syrien zusammen.

Die beiden Staaten, die seit dem Beginn des Aufstands gegen Assad die Rebellen unterstützen und auf den Rücktritt des Präsidenten dringen, hatten in den vergangenen Monaten ihre Beziehungen verstärkt. Am Wochenende gaben sie bekannt, dass Riad Kampfflugzeuge für den Einsatz gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) auf die türkische Luftwaffenbasis Incirlik verlege.