Eine deutliche Mehrheit der Deutschen hat keine Einwände gegen Ausweiskontrollen an Deutschlands Grenzen. Mehr als 20 Jahre nach dem Wegfall der Grenzkontrollen zu einigen EU-Partnern - etwa Österreich - sprechen sich 57 Prozent der Bundesbürger im ARD-"Deutschlandtrend" dafür aus, solche Überprüfungen angesichts des Zuzugs von Flüchtlingen wieder zu verstärken.

Im September 2015, als an der deutsch-österreichischen Grenze Kontrollen aufgenommen wurden, waren es erst 45 Prozent, die sich dafür aussprachen. Bei der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap für die ARD lehnten jetzt 41 Prozent der 1004 Teilnehmer solche Maßnahmen ab.

Seit März 1995 werden gemäß dem Schengen-Abkommen die Ausweise von Reisenden zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal und Spanien in der Regel nicht mehr geprüft. Schrittweise wurde der Schengen-Raum erweitert. In einigen Mitgliedsländern der EU gibt es seit längerem Grenzkontrollen, um den Flüchtlingsstrom zu begrenzen. In den letzten Tagen haben auch Schweden und Dänemark solche Maßnahmen eingeführt. Deutschland wird die bestehenden Kontroll-Regelungen nach Angaben aus dem deutschen Innenministerium spätestens im Februar überprüfen.

Grenzkontrollen in Dänemark
Grenzkontrollen in Dänemark © AP

Eine Obergrenze für den Flüchtlingszuzug, wie sie derzeit etwa von der CSU gefordert wird, verliert in der Bevölkerung an Zustimmung. 61 Prozent sprechen sich für die Einführung einer Obergrenze aus - das waren 11 Punkte weniger als im Dezember. 36 Prozent der Befragten lehnten eine solche Maßnahme in der Umfrage ab.