Bis zum 21. Dezember hätten 972.000 Flüchtlinge das Mittelmeer überquert, mehr als 34.000 seien auf dem Landweg nach Bulgarien gelangt, so das UNHCR.

Von den Flüchtlingen, die das Mittelmeer überquerten, stammen laut IOM und UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mehr als die Hälfte aus Syrien. Für 2014 lag die Gesamtzahl der in Europa eintreffenden Flüchtlinge bei 219.000.

"Unausweichliche" Wanderungsbewegungen

Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Antonia Guterres, rief angesichts der "Zunahme ausländerfeindlicher Stimmungen mancherorts" dazu auf, die "positiven Beiträge von Flüchtlingen und Migranten" in den Gesellschaften anzuerkennen, in denen sie eintreffen. Die "grundlegenden europäischen Werte" wie die Beachtung der Menschenrechte, von Toleranz und Vielfalt müssten verteidigt werden. IOM-Chef William Lacy Swing erklärte, Wanderungsbewegungen seien "unausweichlich, notwendig und wünschenswert".

Mehr als 821.000 Flüchtlinge trafen 2015 laut IOM in Griechenland ein, rund 150.000 in Italien, rund 3800 in Spanien, 269 in Zypern und 106 auf Malta. Die Zahl der Flüchtlinge, die bei der Überfahrt über das Mittelmeer ums Leben kamen oder als vermisst gelten, gab die IOM mit 3.692 an.

Hinzu kommen elf Flüchtlinge, die am Dienstag vor der türkischen Küste ertrunken sind. Unter den Opfern seien drei Kinder, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu. Sieben weitere Flüchtlinge hätten von der türkischen Küstenwache gerettet werden können, als das in Kusadasi im Südwesten der Türkei gestartete Boot auf dem Weg zur griechischen Insel Samos gekentert sei.

Mehrfache illegale Grenzübertritte

Vor zwei Wochen hatte die EU-Grenzschutzagentur Frontex berichtet, dass es allein in den ersten elf Monaten 2015 bereits 1,55 Millionen Grenzübertritte gegeben habe. Nur im November seien 276.000 illegale Grenzübertritte gezählt worden - fast so viele wie im gesamten Vorjahr mit damals gut 283.000. Frontex wies aber darauf hin, dass viele Menschen mehrfach bei illegalen Grenzübertritten gezählt werden. So seien die auf der Westbalkanroute und in den EU-Ländern Ungarn und Kroatien registrierten Flüchtlinge zum überwiegenden Teil zuvor bereits in Griechenland eingereist.