Seitdem die Türkei einen russischen Kampfjet im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen hat, spitzt sich der Streit zwischen den beiden Ländern immer weiter zu. Bisher kämpften der russische und der türkische Präsident mit heftigen verbalen Bandagen gegeneinander. Russland verhängte zudem Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei. In seiner "Rede zur Lage der Nation" geht Kremlchef Wladimir Putin noch noch einen Schritt weiter: "Wer glaubt, dass es bei Wirtschaftssanktionen bleibt, der irrt sich gewaltig", sagte er. "Ein Verrat ist immer eine Schmach. Wir wissen ganz genau, wer unseren Flieger abgeschossen hat", sagte Putin. 

Video: Türkei wird Jet-Abschuss noch bereuen 

Putin beschuldigte Ankara erneut, die Terrormiliz IS zu unterstützen und warnte die Türkei: "Die Banditen dürfen keinen Unterschlupf bekommen." Es dürfe kein "verbrecherisches Business mit den Verbrechern" geben, sagt der russische Präsident. "Wir wissen, wer sich in der Türkei das Geld in die Taschen steckt." Er wisse, dass sich Kämpfer in der Türkei versteckt haben, die in den neunziger und 2000er Jahren von dort aus tätig waren.

Außerdem warnte Putin auch vor der Terrorgefahr aus Syrien. Zu Beginn seiner Rede erinnerte er in Moskau an die Anschläge, die Russland in den vergangenen Jahren getroffen haben. "Eine besondere Gefahr geht heute von den Kämpfern aus, die sich in Syrien angesammelt haben", sagte er vor etwa tausend russischen Amts- und Würdenträgern im Kreml. Mit einer Schweigeminute erinnerte er an die gefallenen Soldaten und russische Bürger, die durch Terrorismus gestorben sind.