Im Jemen ist ein Krankenhaus von "Ärzte ohne Grenzen" nach Angaben der Hilfsorganisation bei einem Luftangriff des von Saudi-Arabien angeführten Bündnisses getroffen worden. Das Hospital in der Stadt Saada sei in der Nacht zum Dienstag mehrmals angegriffen worden, teilte die Organisation per Twitter mit.

Nach einer Meldung der amtlichen jemenitischen Nachrichtenagentur Saba, die den Houthi-Rebellen untersteht, wurden mehrere Menschen verletzt. Das Gebäude sei vollständig zerstört worden, zitierte die Agentur den Krankenhaus-Direktor Ali Mughli.

Saudi-Arabien und andere Golf-Staaten gehen seit vergangenen März gemeinsam mit jemenitischen Truppen gegen die Houthi-Rebellen vor. Die Militärallianz unterstützt die Regierung von Abd Rabbu Mansour Hadi, der vor den Rebellen nach Saudi-Arabien geflohen war. Truppen der sunnitischen Golf-Staaten versuchen, in die Hochburgen der mit dem Iran verbündeten schiitischen Rebellen im Norden des Landes vorzustoßen und die Hauptstadt Sanaa zurückzuerobern. Dabei werden auch immer wieder zivile Ziele getroffen. Laut Saba wurden bei weiteren Luftangriffen unter anderem eine Mädchenschule und mehrere Wohnhäuser beschädigt.

Ärzte ohne Grenzen leistet in Krisengebieten auf der ganzen Welt medizinische Hilfe. Erst Anfang Oktober war ein von der Organisation betriebenes Krankenhaus im afghanischen Kunduz bei einem US-Luftangriff schwer getroffen worden. Dabei starben rund 30 Menschen.