Das Foto des ertrunkenen syrischen Flüchtlingsbuben Aylan Kurdi hat die Welt erschüttert - nun nutzt der Islamische Staat (IS) das Bild für ihre Zwecke: Unter der Schlagzeile "Die Gefahren, das Land des Islam zu verlassen" haben die Extremisten das Bild in der jüngsten Ausgabe ihrer englischsprachigen Zeitschrift "Dabik" veröffentlicht und wollen so vor der Flucht in den Westen warnen.
Muslime begingen eine "schwere Sünde", wenn sie ihre Kinder in den Westen brächten, urteilten die Jihadisten in dem Artikel. Der IS hatte im vergangenen Jahr weite Teile des Irak und Syriens überrannt und dort ein "Kalifat" ausgerufen. Die Gruppe ist für Gräueltaten wie Enthauptungen, Massentötungen, Folter, Sklaverei und Vergewaltigungen bekannt. Die Dschihadisten erklären, islamisches Recht umzusetzen, doch werfen viele Muslime der Gruppe vor, die Religion zu pervertieren. Zehntausende Syrer und Iraker sind aus Gebieten unter IS-Kontrolle geflüchtet.
Der Leichnam des dreijährigen Aylan Kurdi aus Syrien war am 2. September am Strand der türkischen Küstenstadt Bodrum gefunden worden. Das Bild hatte weltweit tiefe Bestürzung ausgelöst und dazu beigetragen, die internationale Aufmerksamkeit auf das Schicksal der Flüchtlinge zu lenken.