Das Wahlkampfteam des republikanischen US-Präsidentschaftsberaters Donald Trump und dessen politischer Topberater Roger Stone haben sich im Streit getrennt. "Wir führen einen enorm erfolgreichen Wahlkampf, und Roger wollte diesen Wahlkampf für seine persönliche Profilierung nutzen", sagte ein Kampagnensprecher am Samstag dem Nachrichtensender CNN.

Der äußerst streitlustige Milliardär habe sich daran gestört, dass Stone zu viel Aufmerksamkeit der Medien erhielt und ihn deshalb gefeuert. Der kritisierte Berater widersprach dieser Darstellung und sagte CNN, er habe selbst die Kündigung eingereicht. Der Rummel um Trumps Wahlkampfäußerungen habe ein derartiges Ausmaß erreicht, dass seine Kernbotschaft nicht mehr wahrgenommen werde, heißt es in einem von CNN zitierten Schreiben Stones an Trump. "Mit der jetzigen Richtung dieser Kandidatur kann ich nicht länger in Ihrem Wahlkampf involviert bleiben."

Von Wahlkampfveranstaltung ausgeladen

US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist nach neuen Attacken gegen eine TV-Moderatorin von einer republikanischen Wahlkampfveranstaltung ausgeladen worden. Er habe den Bogen überspannt, sagte Erick Erickson, Gastgeber eines für Samstag geplanten Treffens Sozialkonservativer in Atlanta (Bundesstaat Georgia). Trump sollte dort die Hauptrede halten.

Fox-News-Journalistin Megyn Kelly hatte zusammen mit zwei Kollegen die erste Fernsehdebatte republikanischer Kandidaten am Donnerstagabend (Ortszeit) moderiert. Nach der Veranstaltung beschwerte sich Trump, er sei besonders hart behandelt worden. Insbesondere griff er Kelly an, die ihn nach früheren sexistischen Äußerungen gefragt hatte.

In einem Interview des Senders CNN verschärfte Trump seine Kritik noch. Er bezeichnete Kelly als ein "Leichtgewicht" und sagte, er habe keinen Respekt vor ihr. Dann fuhr er fort: "Man konnte sehen, dass Blut aus ihren Augen kam. Blut kam aus wo auch immer."

Damit habe er eine Linie überschritten, zitierte CNN Erickson. Auch für Leute, die sich gern schonungslos klar ausdrückten, gebe es eine Grenze - eine Grenze des Anstands.