Ein Regierungssprecher bestätigte am Donnerstag den Abflug der Maschine vom Don-Mueang-Flughafen in Bangkok. Nach Angaben der Exilgruppe "Weltkongress der Uiguren" leisteten die Menschen beim Besteigen der Maschine vergeblich Widerstand.

Den Uiguren drohten strenge Strafen in China, womöglich sogar die Hinrichtung. Menschenrechtler wie Huma Rights Watch werfen China die politische Verfolgung der Uiguren vor. Peking betrachtet viele Uiguren als Separatisten und wirft ihnen zahlreiche Anschläge vor.

Die thailändische Behörden hatten im vergangenen Jahr mehr als 250 Uiguren ohne Visa aufgegriffen und festgenommen. Die Abschiebung sei "nach Protokoll" erfolgt, sagte der Sprecher, also nach Identifizierung von China als Heimatland. 173 seien bereits Anfang der Woche in die Türkei abgeschoben worden, die sie als Heimatland angegeben hatten.

Die geplante Abschiebung nach China hatte sich unter Uiguren in der Türkei herumgesprochen. In der Nacht attackierten einige nach Angaben des Regierungssprechers das thailändischen Konsulat in Istanbul. Sie hätten Scheiben eingeworfen, seien in das Gebäude eingedrungen und hätten die thailändische Fahne eingeholt. Der türkische Sender Hürriyet-TV zeigte ein Video der Übergriffe. Das Außenministerium rief Thais in der Türkei über Twitter zur Wachsamkeit auf.

Die Uiguren sind ein muslimisches Turkvolk. Die Mehrheit der acht bis zehn Millionen Menschen lebt in der chinesischen Region Xinjiang.