Die Kooperation im Kampf gegen den islamistischen Terror steht heute in Barcelona im Mittelpunkt eines Treffens der EU-Außenminister mit acht südlichen Anrainerstaaten des Mittelmeers. Bei den informellen Beratungen würden die Themen Energie und illegale Einwanderung ebenfalls einen breiten Raum einnehmen, berichteten spanische Medien.

Organisiert wurde das Treffen von der spanischen Regierung zusammen mit Brüssel und der lettischen Ratspräsidentschaft. EU-Nachbarschaftskommissar Johannes Hahn und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini führen beide den Vorsitz in Barcelona. Für Österreich ist Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) vor Ort.

6.000 aus Europa in den Kampf

Aus den EU-Ländern sind indes bisher etwa 5.000 bis 6.000 Menschen aufgebrochen, um in Syrien an der Seite von Jihadisten zu kämpfen. Diese Schätzung nannte EU-Justizkommissarin Vera Jourova in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitung "Le Figaro". 1.450 von ihnen stammten demnach aus Frankreich. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, setze die Kommission "mehr auf Prävention als auf Repression", da letztere "zu spät" komme.

Jourova führte aus, 2015 stelle Brüssel 2,5 Millionen Euro für eine Fortbildung von Strafvollzugsbeamten, Bewährungshelfern und Staatsanwälten bereit, damit diese besser mit der Problematik umgehen könnten. Die EU-Kommissarin warb außerdem für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den europäischen Polizei- und Justizbehörden in dieser Frage. Der Informationsaustausch müsse "systematisch und automatisch" geschehen und die Mitgliedstaaten sollten multinationale Ermittlungsteams aufstellen.