Gegner des Landes wollten massiv Einfluss nehmen auf Moskaus Politik, warnte Putin am Donnerstag bei einem Treffen mit der Führung des Inlandsgeheimdienstes FSB. Außerdem kündigte Russland eine harte Reaktion auf westliche Waffenlieferungen an.

Im Ausland würden bereits Aktionen zur Manipulation der Dumawahl 2016 und der Präsidentenwahl 2018 vorbereitet, mutmaßte der Präsident. "Wir lassen dies nicht zu", sagte Putin nach Angaben der Agentur Tass. Der Kreml sei bereit zum Dialog mit Regierungsgegnern. Diskussionen mit Kritikern, die "im Auftrag fremder Länder arbeiten", seien aber sinnlos.

Putin warf der NATO vor, das militärische Kräfteverhältnis in Europa zu ihren Gunsten ändern zu wollen. Das atomare Gleichgewicht sei in Gefahr, zudem bemerke Russland eine Aufrüstung im All. "Es ist aber noch niemandem gelungen, uns einzuschüchtern oder auf uns Druck auszuüben", sagte der Präsident. Die Führung in Moskau werde auf solche Versuche gebührend antworten. Er rief die Sicherheitsorgane des Landes zur Einigkeit auf. "Die Lage wird sich nur zu unseren Gunsten ändern, wenn wir stärker sind", sagte Putin.

Russlands Außenministerium wiederum kündigte nach der Ankunft von ungepanzerten US-Militärgeländewagen in der Ukraine eine harte Reaktion auf westliche Waffenlieferungen an. "Waffenlieferungen aus den USA an die Ukraine bedrohen die brüchige Feuerpause im Donbass und gefährden direkt die Sicherheit Russlands", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Alexander Lukaschewitsch, am Donnerstag in Moskau. Russland werde aufrüsten, sollte dies geschehen.

Die USA hatten am Mittwoch zehn von insgesamt 230 Geländefahrzeugen nach Kiew geliefert. Die Lage im Kriegsgebiet Donbass habe sich zuletzt entspannt, sagte Lukaschewitsch nach Angaben der Agentur Interfax. Der Führung in Kiew warf Lukaschewitsch vor, sich nicht an das Minsker Abkommen vom 12. Februar zu halten. Russland verdächtigt die Ukraine, sich den Donbass mit Gewalt zurückholen zu wollen. Regierungstruppen und prorussische Aufständische berichteten von Dutzenden Verstößen gegen die seit Mitte Februar geltende Feuerpause. In der Separatistenhochburg Donezk waren nach Angaben der Verwaltung Salven von schweren Geschützen zu hören.