Beim EU-Gipfel in Brüssel wollen Europas Spitzen einen Ausweg aus der bedrohlichen Griechenland-Krise suchen - auch wenn diese gar nicht offiziell auf der Gipfel-Agenda steht. Jedenfalls ist ein Krisentreffen im Rahmen des Gipfels in kleiner Runde in der Nacht auf Freitag fixiert. Unter anderen nehmen die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Griechenlands Premier Alexis Tsipras teil.

Unmittelbar vom dem Spitzentreffen zeigte sich EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker unzufrieden mit den Fortschritten in Griechenland: "Ich bleibe beunruhigt."

Offizielle Themen des am Donnerstag beginnenden Frühjahrsgipfels sind die gemeinsame Energiepolitik, das transatlantische Handelsabkommen TTIP und der weitere Kurs in der Ukraine-Krise.

Der Sprecher von EU-Gipfelchef Donald Tusk teilte mit, dieser werde auf Anfrage von Tsipras das Extratreffen nach Abschluss des ersten Gipfeltages einberufen. Geplant ist eine Siebener-Runde: Neben Tusk, Merkel und Tsipras sitzen Frankreichs Präsident Francois Hollande, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, sowie EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Tisch.

Über weitere Sanktionen gegen Moskau soll beim Gipfel noch nicht entschieden werden. Die im vergangenen Sommer verhängten Wirtschaftssanktionen sollen aber an den Minsker Friedensplan für die Ukraine gekoppelt werden. Ein entsprechender Vorschlag werde von Merkel, Hollande und Tusk vorbereitet, sagte ein EU-Diplomat. Die Bindung würde de facto bedeuten, dass bestehende Strafmaßnahmen gegen Moskau mindestens bis Ende des Jahres verlängert werden. Die EU hat aber noch bis zum Sommer Zeit, um über die Verlängerung zu entscheiden.