Die türkische Bevölkerung wendet sich immer stärker von der EU ab. Laut einer jüngsten Eurobarometerumfrage Ende 2014 sahen nur noch 28 Prozent der Türken eine EU-Mitgliedschaft als "gute Sache" an. Bei der Umfrage 2013 waren es noch 38 Prozent. Dagegen bezeichneten 39 Prozent eine EU-Mitgliedschaft als "schlechte Sache", um sechs Prozentpunkte mehr als 2013.

Albaner am positivsten

Die stärksten Befürworter für einen Beitritt zur EU sind die Albaner. Dort sehen 76 Prozent die EU-Mitgliedschaft positiv, nur vier Prozent als negativ. Bei Albanien gab es keine Vergleichszahlen zu 2013.

Überwiegend für eine EU-Mitgliedschaft sind auch die Befragten in Mazedonien, Montenegro, Serbien und Island. Mazedonier sind zu 53 Prozent positiv eingestellt, zu 16 Prozent negativ. In Montenegro lautet das Verhältnis 37:26, in Serbien 39:21 und in Island 37:26.

Verhältnis gekippt

Auf die Frage, ob das jeweilige Land von einer EU-Mitgliedschaft profitieren würde, zeigten sich 36 Prozent der befragten Türken davon überzeugt, aber 54 Prozent glauben das Gegenteil. Auch hier hat sich gegenüber 2013 ein Stimmungswandel weg von der EU gezeigt. Damals waren es 50 Prozent, die noch an eine positive Auswirkung einer EU-Mitgliedschaft glaubten, gegenüber 45 Prozent, die dies negativ beurteilten.

Auch bei dieser Frage liegen die Albaner mit dem Glauben an EU-Vorteile deutlich voran. Gleich 89 Prozent sehen Vorteile, nur 7 Prozent Nachteile. In Mazedonien ist das Verhältnis 66 positiv zu 28 negativ, in Montenegro 64:28, in Serbien 56:34 und in Island 47:43.

Die Umfrage wurde Oktober und November vergangenen Jahres durchgeführt. Die Auswertung der nationalen Ergebnisse der Befragung mit dem Titel "Die öffentliche Meinung in der EU - Herbst 2014" liegt nun vor.