Im libyschen Bürgerkrieg sind die Gespräche der Konfliktparteien laut Medien erneut ins Stocken geraten. In dem ölreichen Land buhlen zwei gegnerische Regierungen aus Tobruk und Tripolis um die Macht, waren in den vergangenen Wochen jedoch durch UNO-Vermittlung zu Gesprächen zusammengekommen.

Nun ließen Vertreter aus Tobruk nach Angaben der Nachrichtenseite „Libya Herald“ eine für diese Woche von den Vereinten Nationen geplante neue Gesprächsrunde in Marokko platzen.

Aufgrund jüngster islamistischer Anschläge im Land würden die vier Vertreter der Regierung abgezogen, berichtete „Libya Herald“. Erst am Freitag waren bei Selbstmordanschlägen im Westen Libyens 42 Menschen gestorben. Am Wochenende hatten Extremisten einen Anschlag auf die Residenz des iranischen Botschafters in Tripolis verübt.

Die Tobruk-Regierung ist international anerkannt, die von Islamisten dominierte Gegenregierung aus Tripolis wird hingegen weitestgehend abgelehnt. Von dem Chaos im Land profitieren zunehmend dschihadistische Milizen wie der Islamische Staat. Tobruk und Tripolis waren erstmals seit Anfang Februar auf UNO-Vermittlung zu Gesprächen im Land zusammengekommen.