Live-Pressekonferenz

Hier gibt's übrigens Live-Bilder aus Brüssel.

Schelling: "Geht nicht um Sieger oder Verlierer"

21.15 Uhr: Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat zur Einigung mit Griechenland über eine Verlängerung des Hilfsprogramms erklärt, dass Athen bis Montagabend eine Liste von nachhaltigen Vorschlägen noch vorlegen müsse. Diese würden geprüft und am Dienstag sollte die Eurogruppe in einer Telefonkonferenz grünes Licht geben.

Auf die Frage, ob Griechenland in allen Punkten nachgegeben habe, sagte Schelling, Athen habe die Punkte des Programms akzeptiert. Ob damit der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble und all jene, die eine harte Haltung gegenüber Griechenland vertreten hätten, Sieger seien? - Schelling: "Ich glaube, es geht nicht um Sieger oder Verlierer- Wir haben für Europa und Griechenland eine gute Lösung gefunden".

Vier Monate und eine Telefonkonferenz

21.00 Uhr: Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem bestätigt, dass das Hilfsprogramm für Griechenland zumindest um 4 Monate verlängert wird. Zudem soll es am Dienstag zu einer weiteren Telefonkonferenz der Eurogruppe kommen.

Die Euro-Gruppe habe zudem entschieden, dass milliardenschwere EFSF-Anleihen zur Rekapitalisierung griechischer Banken während der Zeit der Verlängerung weiter zur Verfügung stehen sollen. Die vier Monate sollten genutzt werden, um über das weitere Verfahren mit Griechenland zu verhandeln.

"Es gibt eine Einigung"

20.50 Uhr: Beim Treffen der Finanzminister der Eurozone zu Griechenland hat es einen Durchbruch gegeben. "Es ist zu Ende und es gibt eine Einigung", sagte ein Diplomat am Freitagabend nach fast sechsstündigen Verhandlungen den internationalen Presseagenturen. Eine weitere Quelle sagte, es sei eine Einigung auf eine Verlängerung der finanziellen Unterstützung für das hochverschuldete Griechenland erzielt worden. 

Die Vier in Brüssel

20.42 Uhr: Die offizielle Einigung soll knapp bevor stehen. Mittlerweile scheint auch recht klar, dass ein Vierertreffen im Vorfeld der Sondersitzung heute den diplomatischen Durchbruch brachte. Die Finanzminister Deutschlands und Griechenlands, Wolfang Schäuble und Gianis Varoufakis, sowie IWF-Chefin Christine Lagarde und Euro-Gruppe-Chef Jeroen Dijsselbloem sollen schriftlich bereits eine Einigung erreicht haben, bevor der Kompromisstext den Finanzministern der Währungsunion vorgelegt wurde.

Reformpläne bis Montag

20.12 Uhr: Die Euro-Finanzminister kommen bei der Beilegung des Schuldenstreits mit griechischen Regierung weiter voran. "Es wird bald zu Ende sein", sagte ein Diplomat am Freitagabend in Brüssel. Zu einem von Deutschland bereits akzeptierten Entwurf für eine Erklärung habe es im Kreise aller 19 Finanzminister "keine offensichtlichen Einwände" gegeben.

Noch wird, wie vermeldet, eine Verlängerung des griechischen Rettungsprogramms um vier bis sechs Monate diskutiert, sagten Vertreter der Euro-Zone am Freitagabend in Brüssel. Zudem solle Griechenland bis Montag alle geplanten Reformen vorlegen.

Litauen hofft auf Einigung

20.05 Uhr: Das jüngste Euromitglied Litauen hofft auf einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Im Streit mit Athen müsse eine Einigung erzielt werden, sagte Regierungschef Algirdas Butkevicius am Freitag in Vilnius. "Wir müssen einen realistischen Plan finden, um die Probleme zu lösen und sie nicht aufschieben".

Deutschland als Tempomacher

20.00 Uhr: Ein Diplomat sieht in einer erster Reaktion im Übereinkommen wohl viele der deutschen Vorstellungen umgesetzt.

Eu diplomat says that deal includes most of what #germany wanted, including solid commitment to reforms in #Greece. #Eurogroup

— max hofmann (@maxhofmann) February 20, 2015

Hilfe: Verlängerung und mehr Flexibilität

19.40 Uhr: Die in den Grundzügen offenbar vereinbarte Verlängerung des Hilfsprogramms für Griechenland soll für vier Monate gelten. Das heißt, nach dem Ende Februar auslaufenden Rettungsprogramm für Athen gibt es einen weiteren Aufschub bis Ende Juni, heißt es bei der Sondersitzung der Eurogruppe in Brüssel laut Ratskreisen. In dem Papier soll auch eine Flexibilität enthalten sein. Nähere Details lagen aber zunächst nicht vor.

Durchbruch in den nächsten Stunden erwartet

19.33 Uhr: Diplomaten erklären, es zeichne sich eine positive Lösung ab. Ein Durchbruch könnte in den nächsten Stunden erzielt werden. Offensichtlich wurde zwischen Schäuble, Varoufakis, IWF-Chefin Chrstine Lagarde sowie Euro-Gruppenchef Dijsselbloem auch schriftlich eine Einigung erreicht.  Diese sei in der Folge noch den Finanzministern der Währungsunion vorgelegt worden. Konkrete Details des neuen Papiers wurden nicht genannt.

"Auf eigene Gefahr"

19.02 Uhr: Finanzminister Varoufakis distanziert sich vom Bericht der "Bild"-Zeitung, er habe die falsche Version des Briefes nach Brüssel abgeschickt: Solche Berichte glaube man "auf eigene Gefahr", schreibt Varoufakis.

Es gibt Fortschritte!

18.50 Uhr: Hatten die Optimisten recht? Griechenlands Finanzminister spricht zu Beginn der Sitzung von einem "Deal für den Antrag auf Verlängerung des Rettungspakets". Auch EU-Ratskreise sprechen von einer prinzipiellen Einigung, die schriftlich erreicht worden sei.

Jetzt wird's bald Zeit für griechischen Wein

18.10 Uhr: Um 15 Uhr hätte es losgehen sollen, nun wurde der Beginn der Sondersitzung der Eurogruppe erneut verschoben.

Heikle Lage - getrennte Vorgespräche

17.30 Uhr: Um die Wogen zu glätten, werden Schäuble und Varoufakis nicht gleich ins direkte Duell geschickt - sie werden zunächst nacheinander mit Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem, IWF-Chefin Christine Lagarde und EU-Währungskommissar Pierre Moscovici sprechen. Das "ungewöhnliche Verfahren" zeige, wie schwierig die Lage sei, hieß es aus dem Umfeld von Varoufakis.

Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble
Der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble © (c) APA/EPA/OLIVIER HOSLET (OLIVIER HOSLET)

Falschen Brief nach Brüssel verschickt?

17.15 Uhr: Glaubt man der "Bild"-Zeitung, hat Finanzminister Varoufakis am Mittwoch einen "administrativen Fehler" begangen und die falsche Version von zwei Varianten des Briefes nach Brüssel und Berlin verschickt, in dem Athen neue Finanzhilfen beantragte.

Demnach hatte Premier Tsipras bereits am Mittwoch einen Antragstext in Absprache mit EU-Kommissionspräsident Juncker und Euro-Gruppen-Chef Dijsselbloem verfasst, um sich die Zustimmung der Euro-Staaten zu sichern. Varoufakis soll dann aber in Eigenregie eine geänderte Version des Tsipras-Briefes abgeschickt haben, in dem entgegen der Absprache die Zusicherung fehlte, dass die Finanzhilfen zu den Konditionen beantragt werden, wie sie die griechische Vorgängerregierung verabredet hatte. Ein bewusster Schachzug des Spieltheoretikers Varoufakis oder doch eher ein peinlicher Irrtum?

Schelling ist milde mit den Griechen

16.52 Uhr: Zumindest Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling sieht den umstrittenen Brief der Griechen als Fortschritt.

Bitte warten

16.50 Uhr: Treffen neuerlich verschoben - offensichtlich sollen hinter den Kulissen Hindernisse aus dem Weg geräumt werden. Nächster Start-Termin: 17 Uhr.

Sinowatz lässt grüßen

16.40 Uhr: Bei seinem jüngsten Besuch in Athen hatte ihn Alexis Tsipras mit dem Rauswurf der Troika vor laufenden Kameras noch brüskiert, jetzt zeigt sich Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem professionell versöhnlich ("Wir werden eine Lösung finden") und klarsichtig in bester Sinowatz-Tradition: Die Lage sei "ziemlich kompliziert", sagt Dijsselbloem vor dem Treffen, es gäbe aber immer noch Grund für einigen Optimismus. Na dann!

Juncker beanstandet Stil der Griechen

16.10 Uhr: Die Wortgefechte gehen weiter. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker schließt gegenüber der "WirtschaftsWoche" einen Abschied Griechenlands vom Euro zwar aus. Den Verhandlungsstil von Tsipras und Varoufakis kritisiert er allerdings scharf: "Hochgradige Erfahrung ist mir bisher nicht begegnet."

Die Protagonisten marschieren auf

15.33 Uhr: Es wird ernst - die Kampfhähne treffen ein in Brüssel. Wolfgang Schäuble bringt zur Ankunft die gewohnten Mahnungen mit: "Es geht nicht um einzelne Länder, es geht um Europa," lässt der gestrenge deutsche Finanzminister wissen. Wichtig sei gegenseitiges Vertrauen. IWF-Chefin Christine Lagarde ist schon da, auch EZB-Präsident Mario Draghi.

Varoufakis versprüht Zuversicht

15.20 Uhr: Während die Sorge wächst, die Verhandlungen beim Treffen der Euro-Gruppe könnten scheitern und Griechenland sich bereits auf dem Weg Richtung Staatsbankrott befinden, gibt sich der griechische Finanzminister wieder betont gelassen. "Ich erwarte 'weißen Rauch'", sagt Yanis Varoufakis vor Journalisten in Brüssel.

Euro-Partner verlieren die Geduld

14.59 Uhr: Gut sieht es nicht aus für die Hellenen. Laut dem maltesischen Finanzminister Edward Scicluna schwindet in der Eurozone der ohnehin mäßige Rückhalt für Griechenland.

Tsipras gibt den Optimisten

14.10 Uhr: Zumindest der griechische Premier Alexis Tsipras sieht die Lage positiv: "Griechenland hat alles dafür getan, um zu einer für beide Seiten vorteilhaften Lösung zu kommen, die auf dem Prinzip des gegenseitigen Respekts fußt: Respekt sowohl für die Regeln der EU als auch für das Wahlergebnis von Mitgliedsstaaten", sagt er vor dem Treffen.

EZB bereitet sich auf "Grexit" vor

13.35 Uhr: Nach Informationen von "Spiegel online" spielt die Europäische Zentralbank (EZB) bereits Alternativ-Szenarien für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen durch: Die EZB bereitet sich demnach bereits auf den Ausstieg der Griechen aus dem Euro vor. Mitarbeiter spielten interne Planspiele durch, wie der Rest der Eurozone zusammengehalten werden könne.

Start der Gespräche verzögert sich

13.33 Uhr: Die Vorbereitung des Treffens gestaltet sich offenbar schwierig. Start der Gespräche wird auf 16.30 Uhr verschoben.

Griechen leeren ihre Konten

12.35 Uhr: Den Bankkunden in Griechenland flattern offenbar die Nerven: Mehr als 2 Milliarden Euro haben sie in den vergangenen Tagen von ihren Konten abgehoben. Dies berichtet die griechische Finanzpresse. Experten sagten im griechischen Fernsehen, die Bürger sollten sich nicht "aus der Ruhe bringen" lassen. Bisher können sich die griechischen Institute über die ELA-Notkredite der Zentralbank Liquidität besorgen. Dreht die Europäische Zentralbank (EZB) diesen Geldhahn zu, müsste Athen vermutlich Kapitalverkehrskontrollen einführen. Denkbar sind Limits für tägliche Bargeldabhebungen und Überweisungen ins Ausland. Ob die Beruhigungsappelle da viel nützen werden?

Der Druck wächst

11.55 Uhr: Den Griechen läuft die Zeit davon, weil Ende Februar das zweite Hilfsprogramm ausläuft. Hier der Zeitplan:

Grafik: Griechenland unter Zeitdruck
Grafik: Griechenland unter Zeitdruck © APA

"Elefanten im Porzellan-Laden"

11.36 Uhr: So richtig gut kommt die griechische Verhandlungsstrategie weiter nicht an: "Die Griechen sind wie Elefanten im Porzellanladen aufgetreten, haben Vertrauen zerstört, haben taktiert, haben die Karten nie auf den Tisch gelegt", sagt der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU). Die Ablehnung des Briefs aus Athen durch Finanzminister Schäuble sei sicher auch durch die Vorgeschichte bedingt.

Solidarität mit den Griechen

11.20 Uhr: Nicht alle sind empört über die Griechen. In vielen Städten Europas gibt es auch Verständnis für die Lage der Griechen. Tausende Bürger sind wegen der Sparprogramme der Regierung in tiefste Armut gesunken.

Griechenland, wir sind mit euch!
Griechenland, wir sind mit euch! © (c) AP (Lefteris Pitarakis)

Griechen bringen Notgipfel ins Spiel

10.56 Uhr: Immer neue Vorschläge: Führende griechische Politiker streben für den Fall eines Scheiterns der Gespräche mit der Eurogruppe einen EU-Sondergipfel zur Lösung des griechischen Schuldendramas an. "Wenn die Euro-Gruppe heute scheitert, werden wir sofort einen Sondergipfel beantragen", sagt ein Syriza-Sprecher in Athen.

Europas Leitbörsen starten im Minus

10.25 Uhr: Die Leitbörsen in Europa zeigten sich am Freitagvormittag überwiegend leicht im Minus. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.00 Uhr mit minus 0,29 Prozent oder 10,04 Punkte bei 3.478,04 Einheiten. Der DAX in Frankfurt verlor 0,20 Prozent oder 21,61 Zähler auf 10.980,33 Punkte. Das Tauziehen um Griechenland bleibt im Fokus der Anleger. Anders als in der Krise 2012 reagierten die Papiere anderer Euro-Staaten aber kaum. So lag der Zins vergleichbarer zehnjähriger spanischer Anleihen fast unverändert bei 1,52 Prozent. 

"Wir lassen uns nicht ausnehmen"

8.14 Uhr: EU-Kommissar Günther Oettinger hält trotz vieler Unwägbarkeiten eine Einigung mit Griechenland im Schuldenstreit für denkbar. "Die griechische Regierung muss einfach verstehen, wir sind gutwillig, aber nicht dumm, wir sind entgegenkommend, aber lassen uns nicht ausnehmen", sagte er. Er halte in den nächsten acht Tagen noch immer eine Einigung für möglich - gegebenenfalls durch eine weitere Sitzung auf Ebene der Regierungschefs.

Tsipras beschwert sich bei Merkel

7.45 Uhr: Deutsches Bundespresseamt informiert über ein Telefonat des griechischen Premiers Alexis Tsipras mit der deutschen Kanzlerin: Die Atomsphäre sei "gut" gewesen, beide Seiten bemühten sich um eine Lösung, die für alle gut sei. Tsipras soll sich aber über die harte Haltung des deutschen Finanzministers Schäuble beschwert haben.