Die Umsetzung einer Neuregelung werde aber nicht einfach. "Derzeit nehmen eine Handvoll Länder 70 Prozent der Asylbewerber auf. Nur 10 von 28 EU-Ländern beteiligen sich überhaupt an dem Thema." De Maiziere strebt eine Quotenregelung an, parallel zum bisher geltenden Dublin-Prinzip, wonach Asylbewerber in dem europäischen Staat ihren Antrag stellen müssen, in dem sie zuerst ankommen.
Bei einer Ministerkonferenz mit Vertretern aus 58 Staaten Europas und Afrikas am Donnerstag in Rom geht es de Maizière zufolge neben der Quotenregelung auch um den EU-Vorschlag, in den Transitländern in Nordafrika sogenannte Ausreisezentren zu etablieren. "Damit würden wir den Menschenhändlern die Geldquelle abschneiden", sagte er. Bereits in diesen Zentren müsse die Entscheidung fallen, "wer auf legalem Weg nach Europa kommen kann und wer mit unserer Hilfe wieder in seine Heimat zurückkehren muss. Das ist allemal humaner als sie unter Lebensgefahr aufs Mittelmeer zu schicken."